Finanzen

Trotz Nullzinsen: Europäer tragen ihr Geld weiter auf die Bank

Die Europäer investieren ihre Ersparnisse kaum, sondern legen sie trotz Nullzinsen auf das Konto. Sehr beliebt ist außerdem Bargeld.
22.11.2016 02:08
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Trotz Niedrigzinsen investieren die Europäer ihre Ersparnisse kaum, sondern legen sie auf ihre Konten. Dies geht aus einer Befragung des schwedischen Konzerns Intrum Justitia AB unter 21.000 Bürgern in 21 europäischen Ländern hervor. Demzufolge ziehen es 69 Prozent der Befragten vor, ihre Ersparnisse auf das Konto zu legen.

26 Prozent gaben zudem an, Ersparnisse in Form von Bargeld zu halten. Dies ist bemerkenswert, weil eine Phalanx bestehend aus Politikern und Größen aus der Finanzwelt sich seit Jahren um eine Einschränkung oder gar Abschaffung des Bargeldes bemüht. Bargeld ist die einzige Möglichkeit der Bürger, ihre Ersparnisse aus dem Geldkreislauf herauszuziehen und so mögliche Sonderabgaben auf Guthaben zu umgehen.

„Nach der Finanzkrise haben viele Bürger das Bedürfnis – selbst wenn sie nur über wenig Geld verfügen – Sicherheit zu schaffen. Die Leute sparen ihr Geld nicht auf dem Konto an, um Rendite zu erzielen, sondern um Sicherheit zu haben“, wird der Vorsitzende von Intrum Justitia, Mikael Ericson, von Bloomberg zitiert.

Aktienkäufe sind mit 16 Prozent die dritthäufigste Art und Weise, wie die Befragten ihr Geld anlegen, gefolgt von Investmentfonds (14 Prozent), Immobilien (8 Prozent) und Anleihen (8 Prozent). Rund 5 Prozent der Befragten gaben an, ihr Geld auch in Gold zu investieren.

Die Studie gibt auch Aufschluss über die gespannte Finanzlage vieler Europäer. 24 Prozent der Befragten sagten, dass sie auswandern würden – in Großbritannien waren es unter den 18- bis 24-Jährigen fast 30 Prozent. 27 Prozent gaben an, dass sie ihre Schulden manchmal nicht begleichen könnten.

Die gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen veranlassen zu einer eher defensiven Strategie, sagt Ericson. „Ich persönlich denke, man sollte seine Ersparnisse konservativ anlegen und darauf achten, dass man sein Geld rasch wieder zurückbekommt. Der größte Teil der Ersparnisse sollte so angelegt werden, dass das Risiko minimiert wird und in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase sollte man sich nicht zu viele Gedanken darüber machen, dass man kaum noch Zinsen erhält.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E-Mobilität in China: Warum der Westen zurückfällt
28.04.2025

Chinas Autobauer überrollen die E-Mobilitätswelt – effizient, günstig, selbstbewusst. Während westliche Marken im Reich der Mitte an...

DWN
Politik
Politik Nato-Beitritt Deutschlands: 70 Jahre Bündnistreue im Wandel der Sicherheitspolitik
28.04.2025

Mit einem feierlichen Festakt wird heute in Brüssel an den Nato-Beitritt Deutschlands vor fast 70 Jahren erinnert. Für den Festakt im...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Trump glaubt an Selenskyjs Verzicht auf Krim
28.04.2025

Bislang hat Selenskyj eine Abtretung von Territorium an Russland ausgeschlossen. Trump glaubt nach einem Treffen in Rom, dass sich diese...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Ausblick: Deutscher Aktienmarkt weiterhin im Zoll-Chaos – Berichtssaison nimmt Fahrt auf
28.04.2025

Der weltweite Zollstreit dürfte auch in der kommenden Woche das Geschehen am deutschen Aktienmarkt prägen. "Aktuell ist alles an der...

DWN
Politik
Politik Friedensforschungsinstitut Sipri: Weltweite Militärausgaben erreichen neues Rekordhoch
28.04.2025

Die weltweiten Militärausgaben haben 2024 erneut ein Rekordhoch erreicht. Laut dem Friedensforschungsinstitut Sipri summierten sich die...

DWN
Politik
Politik Neue Bundesregierung: Union stellt Personal für Ministerposten vor
28.04.2025

Rund eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler der neuen Bundesregierung wollen CDU und CSU ihre Besetzung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der Seeweg kann zur neuen Umweltroute werden – so sieht das neue Klimapaket aus
28.04.2025

Die internationale Schifffahrt galt lange als Klimasünder mit Sonderstatus. Nun ändert sich das grundlegend: Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen „Hart arbeiten – das ist alles“: Wie Nvidia zum Börsenliebling wurde
28.04.2025

Vom Tellerwäscher zum Tech-Tycoon – wie Jensen Huang mit eiserner Disziplin Nvidia zur KI-Supermacht machte und nun gegen die Schatten...