Facebook hat einem Zeitungsbericht zufolge eine Software zur Zensur von Nutzer-Einträgen entwickelt, berichtet Reuters. Das Werkzeug könnte dem weltgrößten Online-Netzwerk bei seinen Bemühungen helfen, auf den chinesischen Markt zurückzukehren, berichtete die New York Times am Dienstag. Facebook wurde vor sieben Jahren von den chinesischen Behörden aus dem Land verbannt.
Der Internet-Konzern habe ein Instrument entwickelt, das es „dritten Seiten“ erlaube, populäre Einträge und Schlagworte auf Facebook zu beobachten, schrieb die Zeitung. Die „dritte Seite“ habe dann volle Kontrolle darüber, ob diese Posts in den Kanälen der Nutzer auch auftauchten. Es gebe allerdings keine Hinweise darauf, dass Facebook die Software den Behörden in China angeboten habe. Vielmehr sei es eine von vielen Ideen, die Facebook vor dem Aspekt einer Rückkehr nach China diskutiert habe. Möglicherweise werde die Software niemals eingesetzt.
Facebook ist seit 2009 in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt gesperrt. Damit hatten die Behörden nach ethnischen Unruhen mit 140 Toten versucht, den Austausch von Informationen und eventuelle Planungen zu den Unruhen zu unterbinden. Facebook arbeitete in der Vergangenheit bereits mit mehreren Regierungen zusammen, um Demonstrationen zu überwachen.