Unternehmen

Actelion-Übernahme: Bieterstreit interessiert auch Sanofi

Um Europas größtes Biotechunternehmen Actelion bahnt sich möglicherweise ein Bieterrennen an
07.12.2016 11:29
Lesezeit: 1 min

Actelion hat offenbar auch das Interesse eines anderen potentiellen Käufers geweckt, wie Reuters berichtet. Für die hochprofitable Schweizer Firma soll sich einem Medienbericht zufolge auch der französische Pharmakonzern Sanofi interessieren. Die Pariser würden damit in Konkurrenz zum US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson treten, der Ende Oktober Gespräche mit Actelion über eine mögliche Transaktion publik gemacht hatte. Am Dienstag signalisierte ein Actelion-Großaktionär seine mögliche Unterstützung für ein Übernahme durch J&J. Actelion-Aktien legten an der Schweizer Börse mehr als zwei Prozent auf 206,70 Franken zu.

Reuters hatte Ende November von einer mit der Sache vertrauten Person erfahren, dass J&J und Actelion über eine rund 27 Milliarden Dollar schwere Offerte für die Schweizer sprechen. Das würde einem Preis von rund 250 Franken je Aktie entsprechen. Nun soll auch Sanofi ein Angebot für die Firma aus Allschwil bei Basel erwägen, wie die Agentur "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet.

An der Börse ist Actelion derzeit knapp 22 Milliarden Dollar wert. Einer der 30 größten Actelion-Investoren sagte Reuters, dass er einen Verkauf an J&J zu einem angemessenen Preis unterstützen würde. "Sollte J&J bereit sein, einen Preis zu erwägen, der über dem liegt, der in der Presse als ursprüngliches Angebot angegeben wurde, könnte das ein fairer Wert für ein direkte Übernahme sein." Die Amerikaner sollen Medienberichten zufolge ein erstes Angebot von 246 Franken je Aktie schon erhöht haben, um sich die Zustimmung von Actelion zu einer Übernahme zu sichern. Eine komplexere Transaktion wie etwa ein Teilverkauf sei dagegen für die Anleger nicht vorteilhaft, erklärte der Investor.

Als ein Schlüsselfaktor für eine Übernahme gilt die Haltung von Actelion-Chef Jean-Paul Clozel. Der 61-jährige Kardiologe, einer der Firmengründer und größten Aktionäre, war in der Vergangenheit ein entschiedener Verfechter eines eigenständigen Kurses. Sollte er ein Angebot in der genannten Höhe ablehnen, hätte er allerdings Erklärungsbedarf - 27 Milliarden Dollar entsprächen einer Prämie von rund 60 Prozent im Vergleich zum Firmenwert vor dem Aufkommen der Übernahmespekulationen.

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