Finanzen

Pfizer: Millionenstrafe für überhöhte Preise

Lesezeit: 1 min
07.12.2016 15:31
Pfizer: Millionenstrafe für überhöhte Preise

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Pfizer habe gegen das Wettbewerbsgesetz verstoßen, zitiert die dpa die zuständige Regulierungsbehörde. Die britischen Wettbewerbsaufseher haben dem US-Pharmakonzern Pfizer wegen drastisch gestiegener Preise für ein Epilepsie-Medikament eine Strafe von umgerechnet rund 100 Millionen Euro aufgebrummt. Hintergrund seien um 2600 Prozent höhere Preise, teilte die Aufsichtsbehörde CMA am Mittwoch mit.

"Das ist die höchste Strafe, die die CMA verhängt hat und sendet eine klare Botschaft an die Branche aus, dass wir entschlossen sind, bei solchem Verhalten hart durchzugreifen." Die Preiserhöhungen waren möglich, weil das Mittel durch die Entscheidung, auf die Markenrechte zu verzichten, nicht mehr preisgebunden war. Pfizer widersprach den Vorwürfen und kündigte Berufung an.

Auch die britische Firma Flynn Pharma, die die Rechte von Pfizer an dem Epilepsie-Mittel im September 2012 übernommen hatte, wurde mit einer Strafe von mehr als sechs Millionen Euro belegt. "Die Unternehmen nutzten vorsätzlich die Möglichkeiten durch den Wegfall der Markenrechte aus, um den Preis für ein Medikament zu erhöhen, auf das sich viele Tausend Patienten verlassen", kritisierte die Behörde. Während die Kosten für das Mittel im britischen Gesundheitswesen 2012 noch bei zwei Millionen Pfund lagen, kletterten sie im Jahr danach auf 50 Millionen.

Die Behörde kritisierte zudem, dass die Preise für die Arznei in Großbritannien um ein Vielfaches höher gewesen seien als in anderen europäischen Ländern. Pfizer teilte dagegen mit, das Mittel habe Verluste eingefahren und deshalb habe der Konzern abwägen müssen, es weiter anzubieten. Der von Flynn gesetzte Preis habe sogar noch um bis zu 40 Prozent weniger betragen als die Kosten für eine vergleichbare Tablette von einem anderen Anbieter.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...