Finanzen

Panik bei Investoren: China stoppt Handel mit Staatsanleihen

Die chinesischen Behörden haben den Terminhandel mit Staatsanleihen erstmals notfallmäßig gestoppt. Beobachter erwarten eine Krise im Bondmarkt.
16.12.2016 01:31
Lesezeit: 1 min

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Die chinesischen Behörden haben am Donnerstag erstmals den Handel mit Terminkontrakten für Staatsanleihen stoppen müssen, berichtet das Wall Street Journal. Der Maßnahme vorangegangen war eine aufkommende Panik unter Investoren. „Panische Investoren haben Wertschriften verkauft, weil sie glaubten, dass der lange, Kredit-genährte Boom sich angesichts des schwächer werdenden Wachstums, der Kapitalflucht und der zahlreichen Blasen in Anlageklassen dem Ende zuneigt“, schreibt das Wall Street Journal.

Zuvor waren die Terminpreise zehnjähriger chinesischer Staatsanleihen innerhalb weniger Stunden um 2 Prozent gefallen. Dabei handelte es sich um den größten Tagesverlust, welcher jemals registriert wurde. Der Handel wurde erst wieder aufgenommen, als die Zentralbank offenbar rund 22 Milliarden US-Dollar in den Markt für kurzfristige Papiere gepumpt hatte. Der Tagesverlust vom Donnerstag ist Teil eines Abwärtstrend bei den Preisen chinesischer Anleihen, welcher Ende November eingesetzt hatte, berichtet der Finanzblog Zerohedge. Dazu beigetragen habe auch die Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve, den Leitzins anzuheben, weil dadurch Gelder in den Dollarraum abgeflossen seien.

„Die Leute haben begriffen, dass die Anleihen-Blase zu groß ist. Der Anleihemarkt in China ist auf ganzer Front unter Druck“, wird ein Analyst zitiert. Zwar ist der Markt für chinesische Staatsanleihen fest in der Hand von Chinesen, Zerohedge geht jedoch davon aus, dass die sinkenden Anleihepreise und im Gegenzug steigende Renditen nicht nur der kreditgetriebenen Wirtschaft Chinas schwer schaden könnten, sondern dies wiederum ein großes Risiko für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte darstelle.

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