Finanzen

Verschuldung der Amerikaner steigt massiv an

Lesezeit: 1 min
23.12.2016 02:15
Die Gesamtverschuldung der Amerikaner übersteigt das Niveau der letzten Finanzkrise im Jahr 2008. Bedenklich ist, dass immer mehr junge Menschen überschuldet sind.
Verschuldung der Amerikaner steigt massiv an

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Gesamtverschuldung der US-amerikanischen Haushalte übersteigt inzwischen jenes Niveau, welches am Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008 markiert wurde, berichtet das Magazin Market Watch. Daten der Federal Reserve Bank von New York und des Statistikamtes zufolge haben die Schuldenstände in allen vier untersuchten Schuldenkategorien zugenommen. Dazu zählen Hypotheken, Studentenkredite, Autokredite und Kreditkartenschulden.

Die Gesamtverschuldung ohne Kreditkartenschulden wird aktuell mit 12,4 Billionen Dollar angegeben – im Jahr 2010 lag sie noch bei 11,7 Billionen Dollar. Die Schulden für Hypotheken stiegen zwischen 2010 und 2016 pro Haushalt durchschnittlich von 159.000 Dollar auf aktuell 172.800 Dollar. Die auf Automobilkredite entfallenden Schulden stiegen im selben Zeitraum durchschnittlich von 20.000 Dollar auf 28.500 Dollar. Auch die Schulden für Studentenlöhne stiegen in den vergangenen Jahren deutlich und haben im vergangenen Jahr einen Gesamtumfang von 1,3 Billionen Dollar erreicht, berichtet der Finanzblog Zerohedge. Fast ein Drittel aller Studenten hinke dem Rückzahlungsplan inzwischen hinterher. Mittlerweile leben mit etwa 40 Prozent so viele junge Amerikaner noch zuhause, wie seit 75 Jahren nicht mehr, berichtet das Wall Street Journal.

Die Schulden für Kreditkartenkäufe stiegen ebenfalls an, liegen aber noch knapp unter dem Niveau von 2008. Der Durchschnitthaushalt mit Kreditkarten schuldet den Banken aktuell etwa 16.000 Dollar. Vor zehn Jahren lag der Wert bei 14.500 Dollar und im vergangenen Jahr bei etwa 15.700 Dollar. Der Gesamtbetrag der Kreditkartenschulden liegt inzwischen bei über einer Billion Dollar. Rechnet man diese zu den Hypotheken-, Auto- und Studentenkreditschulden hinzu, erhält man eine Gesamtverschuldung von etwa 13,4 Billionen Dollar.

Ein wichtiger Grund für die wachsenden Schulden stellt der Umstand dar, dass die Löhne in den vergangenen Jahren weniger stark gestiegen sind, als die durchschnittlichen Ausgaben. Das Medianeinkommen ist demzufolge in den vergangenen 13 Jahren um 28 Prozent gestiegen. Die Preise für Alltagswaren und Dienstleistungen stiegen stärker – allen voran die Preise für Medikamente und medizinische Behandlungen mit fast 60 Prozent und Lebensmitelpreise mit 36 Prozent in derselben Periode.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Finanzen
Finanzen Welche Anlagestrategie an der Börse passt zu mir?
28.04.2024

Wenn Sie sich im Dschungel der Anlageoptionen verirren, kann die Wahl der richtigen Strategie eine Herausforderung sein. Dieser Artikel...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ressource Nummer 1 auf unserem blauen Planeten – das Geschäft um Trinkwasser
28.04.2024

Lange war es eine Selbstverständlichkeit, dass es genug Wasser gibt auf der Welt. Und bei uns ist das ja auch ganz einfach: Hahn aufdrehen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...