Nach Verhängung harter Strafmaßnahmen gegen Russland wegen Hackerangriffen während des US-Präsidentschaftswahlkampfs hat der Kreml die Vorwürfe aus Washington zurückgewiesen. Russland kündigte "angemessene" Vergeltungsmaßnahmen an und warf Washington vor, die Verbindungen zu Moskau "zerstören" zu wollen. Russland weise die "unbegründeten Behauptungen und Vorwürfe kategorisch" zurück, erklärte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Donnerstag nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Tatsächlich hat die CIA, die die These, Russland habe einen Wahlsieg von Hillary Clinton durch Hacking verhindert, aufgestellt hatte, diese Behauptung bisher nicht öffentlich nachvollziehbar belegt. Der Kreml-Sprecher nannte die US-Außenpolitik laut AP "unberechenbar" und aggressiv". Es sei ein Affront gegen den neuen Präsidenten, drei Wochen vor der Amtsübergabe eine solche Entscheidung zu treffen.
Der zukünftige US-Präsident Donald Trump hat sich gegen Vergeltungsmaßnahmen für mutmaßliche russische Hackerangriffe auf die US-Demokraten im Wahlkampf ausgesprochen. Man sollte die Sache auf sich beruhen lassen, sagte der Republikaner am Mittwoch auf die Frage eines Journalisten. "Ich glaube, Computer haben unser Leben sehr kompliziert gemacht. Das ganze Computerzeitalter hat dazu geführt, dass niemand so genau weiß, was eigentlich vor sich geht."
US-Präsident Barack Obama hatte 35 russische Diplomaten zu "unerwünschten Personen" erklärt. Zudem würden zwei zu Geheimdienstzwecken genutzte russische Liegenschaften in New York und in Maryland geschlossen. Außerdem werde es Schritte gegen den russischen Inlandsgeheimdienst FSB und den Militärgeheimdienst GRU geben.
Die Sanktionen seien die "notwendige und angemessene Antwort" auf Russlands Versuche, "den Interessen der USA unter Verletzung etablierter internationaler Verhaltensregeln zu schaden", sagte Obama. Die Regierung in Moskau sei wiederholt "privat und öffentlich" gewarnt worden.