Finanzen

Bundesregierung will Investments in Ackerland erschweren

Lesezeit: 1 min
30.12.2016 13:26
Die Bundesregierung will dafür sorgen, dass praktizierende Landwirte beim Flächentransfer bevorzugt werden.
Bundesregierung will Investments in Ackerland erschweren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt will laut Reuters Bauern angesichts der rasant steigenden Ackerpreise besser vor Großinvestoren schützen. "Dazu gehört eine bevorzugte Berücksichtigung von praktizierenden Landwirten beim Flächentransfer", heißt es in seinem "Grünbuch" für die Landwirtschaft, das der CSU-Politiker am Freitag in Berlin vorstellte. Er wolle dem Verlust regional verankerter, familiengeführter bäuerlicher Betrieb entgegenwirken. Schmidt sagte, er wolle mit den Bundesländern darüber sprechen, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen so gestaltet würden, dass die Umwandlung selbstständiger Höfe in Filialbetriebe oder die Übernahme durch überregionale Investoren verhindert werde.

Hintergrund sind die gestiegenen Preise für Ackerland, die in vergangenen Jahren noch stärker kletterten als die für Eigenheime. In einigen Bundesländern hat er sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht. Treiber sind auch Investoren ohne landwirtschaftlichen Hintergrund, die aufgrund der Niedrigzinsphase nach Anlagemöglichkeiten mit sicherer Rendite suchen. So machte jüngst ein Geschäft des Versicherungskonzerns Münchener Rück Schlagzeilen. Er hatte der inzwischen insolventen KTG Agrar eine Gesellschaft abgekauft, in der landwirtschaftliche Flächen gebündelt waren.

Das Grünbuch soll laut Schmidt ein Fahrplan für die Landwirtschafts- und Ernährungspolitik der nächsten Jahre sein. Ein Schwerpunkt liegt auf einer besseren Beratung. Dafür soll ein "Institut für Ernährungsberatung" gegründet werden. Schmidt dringt zudem auf die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Kita- und Schulessen. Mit einem neuen Label für "Tierwohl" will er zudem Landwirte dazu bewegen, die Lebensbedingungen für Nutztiere zu verbessern. Die Massentierhaltung steht in Deutschland seit längerem in der Kritik von Tier- und Umweltschützern.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...