Finanzen

Oberster Steuer-Eintreiber tröstet wütende Griechen: „Kann meine Steuern selbst nicht zahlen!“

Lesezeit: 1 min
29.01.2013 12:25
In Griechenland ist keine Besserung bei den Steuereinnahmen in Sicht: Der oberste Finanzbeamte gesteht öffentlich, dass er seine Steuern nicht bezahlen kann. Zahlreiche Bürger folgen seinem Beispiel und erklären sich selbst für pleite.
Oberster Steuer-Eintreiber tröstet wütende Griechen: „Kann meine Steuern selbst nicht zahlen!“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Charis Theocharis, der neue Staatssekretär im griechischen Finanzministerium, wo er für die die Steuer-Eintreibung zuständig ist, hat auf einer Rede öffentlich zugegeben, selbst kein Geld für die Zahlungen der von den Griechen besonders verhassten Immobilien-Steuer aufbringen zu können. Auf einer Versammlung der Vereinigung von Immobilien-Besitzern wurde die Rede des griechischen Beamten fortlaufend von Zwischenrufen der griechischen Hausbesitzer unterbrochen.

Bei einem Versuch, seine Rede fortzusetzen, gestand Theocharis seinen Zuhörern: „Wir ihr alle auch, habe ich selbst Schwierigkeiten, meine Immobilien-Steuern zu bezahlen,“ sagte er einem Bericht von Keep Talking Greece zufolge. Auch Theodoros Pangalos von der PASOK-Partei sich zuvor dazu bekannt, kein Geld mehr für die Eigentumssteuer seiner über 50 Immobilien aufbringen zu können.

Die Schmerzgrenze der griechischen Politiker ist offenbar schnell erreicht. Was sollen da erst die Bürger sagen, die aufgrund der Schuldenkrise ihren Job verloren haben. Den griechischen Staatsdienern geht es vergleichsweise gut: einer aktuellen Meldung des Finanzministeriums zufolge sind 65 bis 75 Prozent der Beamteneinkommen von der Steuer befreit.

Der Weg aus der Schuldenfalle ist für Griechenland noch lange nicht zu Ende. Die Troika hat das schwächelnde Land letzte Wochen mit der nächsten Finanzspritze versorgt (hier). Ein Konjunkturaufschwung für Europa ist mittelfristig nicht in Sicht (mehr hier). Die Regierung Samaras hat bei der Umsetzung der Sparmaßnahmen erneut Aufschub erhalten. Bis zur Bundestagswahl im September kommen keine neuen Hiobsbotschaften auf den Mittelmeerstaat zu (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Panorama
Panorama Amokfahrt von Magdeburg: Trauer, Entsetzen und offene Fragen halten Deutschland in Atem
22.12.2024

Fünf Menschen sind tot, 200 verletzt: Nach der folgenschweren Fahrt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stellt sich die...

DWN
Politik
Politik Donald Trump hofft: Elon Musk übernimmt (noch) nicht die US-Präsidentschaft
22.12.2024

Kritiker nennen den Tech-Milliardär süffisant «Präsident Musk». Donald Trump stellt klar, wer das Sagen hat - bestreitet aber auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Politik
Politik Steuern und Abgaben: Mehrheit der Steuerzahler zahlt 2025 noch mehr – mit oder ohne Ampel!
22.12.2024

Das „Entlastungspaket“ der Ampel ist eine Mogelpackung, denn Steuersenkungen sind nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Ab dem 1. Januar 2025...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: Asyl-Rekordhoch in Deutschland und die illegale Migration an den Grenzen geht ungebremst weiter
22.12.2024

In Deutschland leben fast 3,5 Millionen Geflüchtete, von Asylsuchenden über anerkannte Flüchtlinge bis zu Geduldeten. Das ist ein neuer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...