Finanzen

Bond-Markt nervös: Rendite für Staatsanleihen von Portugal stiegt

Lesezeit: 1 min
19.01.2017 01:47
Der Bond-Markt in Europa blickt mit Sorge nach Portugal: Das Anleihe-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank gerät bei portugiesischen Papieren allmählich an seine Grenzen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Anzahl portugiesischer Staatsanleihen, welche die Europäischen Zentralbank an den Märkten aufkaufen kann, geht einem Bericht von Bloomberg zufolge zur Neige. Bereits in diesem Jahr werde die EZB ihre Käufe halbieren beziehungsweise ab Juni ganz einstellen müssen, um nicht gegen von ihr selbst aufgestellte Regeln zu verstoßen.

Am Anleihemarkt habe diese Erkenntnis in den vergangenen Wochen bereits zu steigenden Renditen für portugiesische Papiere geführt, schreibt Bloomberg. Zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar waren die Renditen zehnjähriger Anleihen um etwa 40 Basispunkte auf ein neues 11-Monats-Hoch gestiegen. Derzeit beträgt die Rendite der Titel etwa 3,8 Prozent. Um den Mangel an erwerbbaren Anleihen auszugleichen, werde die Zentralbank in Zukunft verstärkt auf deutsche oder französische Titel setzen müssen.

„Wir bleiben hinsichtlich portugiesischer Staatspapiere insgesamt vorsichtig. Von der im Dezember verkündeten Angleichung des Anleihe-Kaufprogramms profitierten die Kernstaaten der Eurozone viel mehr als Portugal. Die neuen Parameter haben den Ankauf portugiesischer Papiere noch etwas schwieriger gemacht“, wird ein Analyst der Bank of America zitiert.

Die EZB hielt Ende Dezember portugiesische Anleihen im Umfang von knapp 25 Milliarden Euro in ihren Büchern. Dazu kommen noch Titel im Umfang von etwa 12,5 Milliarden Euro, welche im Zuge des „Securities Markets“-Programms gekauft wurden.

Ohne die seit März 2015 stattfindenden Käufe der EZB müsste die portugiesische Regierung am freien Markt weitaus höhere Zinsen für ihre Staatsschulden bezahlen, weil Investoren keine Sicherheit hätten, dass die EZB ihre Forderungen im Falle von Rückzahlungsschwierigkeiten Portugals übernimmt.

***

Die kritische und unabhängige Berichterstattung der DWN ist auf die Unterstützung der Leser angewiesen.

Daher bitte wir Sie, liebe Leserin und Leser, um Ihre

Unterstützung:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, erhalten Sie automatisch eine Nachricht vom System und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...