Der russische Präsident Wladimir Putin sagt, dass Europa trotz der Bemühungen, verschiedene Mauern bauen zu wollen, vereinigt bleiben muss. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur TASS.
Diese Aussage traf er am Mittwoch im Rahmen einer Veranstaltung mit Studenten an der staatlichen Lomonossow Universität (MSU), die nach Überresten von Soldaten suchen, die während des „Großen Vaterländischen Kriegs“ zwischen 1941 und 1945 getötet wurden. Im Gespräch mit den Studenten zitierte Putin den russischen Schriftsteller Leo Tolstoi, der in seinem Roman „Krieg und Frieden“ gesagt hatte, dass es „nichts Unnatürlicheres als den Krieg“ gebe. „Aber die natürlichste Sache ist, sich an diese Tragödie zu erinnern und alles zu tun, damit so etwas nie wieder passiert (…). Die Menschen sollten sich immer erinnern (...) die Kampfhandlungen werden durchgeführt – und die Geschichte wird von denen geschrieben, die am Leben sind. Aber diejenigen, die am Leben sind, sollten niemals diejenigen vergessen, die ihnen diese Möglichkeit gegeben haben“, so Putin. Die Aussagen des russischen Präsidenten decken sich mit der herrschenden Meinung in Europa.
Der private US-Informationsdienst Stratfor berichtet, dass insbesondere in Deutschland, aber auch in Frankreich ein vereinigtes Europa als Garant für den Frieden und den Freihandel gesehen wird. Doch der aufkommende Nationalismus in den einzelnen EU-Staaten sei eine Gefahr für die Einheit in Europa. Es gebe kulturelle und geographische Differenzen in Europa, die in Verbindung mit dem Aufstieg der nationalistischen Parteien und Bewegungen in Europa die Einheit des Kontinents beschädigen könnten, so Stratfor.