Politik

Frankreich: Le Pen macht Unruhen zu Wahlkampf-Thema

Der Front National macht die Unruhen in Pariser Vororten zum Wahlkampf-Thema: Ein FN-Mann bezeichnete die Demonstranten als Abschaum. Es bleibt die Frage, wie stark rassistische Parolen bei den Franzosen wirken.
15.02.2017 01:23
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Einige Satellitenstädte rund um die französische Hauptstadt Paris haben seit dem 5. Februar fast jede Nacht heftige Ausschreitungen erlebt, als vier Polizisten angeklagt wurden, einen jungen Franzosen namens Theo in Aulnay-sous-Bois misshandelt und mit einem Schlagstock vergewaltigt zu haben.

Doch die Chefin des Front National, Marine Le Pen, stellt sich angesichts der Ausschreitungen in Paris schützend vor die „Sicherheitskräfte“. „Die Sicherheitskräfte waren das Ziel von Banden von Abschaum, die von nichts und niemand mehr gestoppt werden können – und sicherlich auch nicht von den Gerichten in einem allgemeinen Kontext der Dekadenz“, zitiert Bloomberg Le Pen, die eine Online-Petition zur Unterstützung der Polizei gestartet hat.

Ihr engster Berater Florian Philippot schrieb am Sonntag in Bezug auf die gewaltsamen Ausschreitungen in Paris auf Twitter: „Schauen Sie sich diesen Abschaum an! Wenn das Ausländer sind, sofort abschieben – oder lebenslange Haft.“ Seine Kommentare wurden von Pro-Le Pen-Twitterkonten zitiert und wiederveröffentlicht. „Dies ist ihre Aktie im Handel. Sie benutzen Verbrechen, Drama und Gewalt, um Furcht zu verbreiten und die Franzosen auf ihre Seite zu ziehen“, kritisier Richard Ferrand, Generalsekretär von Macrons Bewegung „En marche“.

Doch Marion Marechal Le Pen, die Nichte von Marine Le Pen, ist anderer Ansicht. „Unterstützung für Theo ist eine Entschuldigung, um die Cops anzugreifen. Es ist ein Vorwand, um einen ganzen Beruf schändlich erscheinen zu lassen“, meint sie.

Umfragen zeigen, dass Le Pen den ersten Wahldurchgang am 23. April gewinnen wird. Für den zweiten Wahldurchgang wird damit gerechnet, dass sie mindestens zwölf Prozentpunkte verliert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...