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Uber schützte seine Fahrer mit App vor Beamten und Polizisten

Der Fahrdienst Uber hat sich mit einer falschen Variante seiner App Behörden, Polizisten und Schnüffler vom Leib gehalten.
05.03.2017 00:33
Lesezeit: 1 min

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Die Geheimwaffe mit dem Namen „Greyball“ nutzt das Unternehmen bereits seit mehreren Jahren, berichtet die Financial Times. Grund dafür ist der Streit mit Regulierungsbehörden und Konkurrenten weltweit. Das Programm generiert Auto-Symbole an zufällig ausgewählten Orten. Zuvor hatte Uber Mitbewerber, Polizisten und Regulatoren ausfindig gemacht. Wenn einer aus dieser Gruppe ein Uber-Taxi zu bestellen versuchte, stornierte die Software die Buchung automatisch, damit keiner Prüfer, Polizist oder Mitbewerber den Uber-Fahrer ausspionieren oder überprüfen konnte.

Die Bestätigung der Existenz dieser App ist der nächste Schlag in einer Reihe von Fehltritten für Uber, die von Vorwürfen der sexuellen Belästigung von Mitarbeitern, über eine Klage von Google bis hin zu einem Video reichen, das einen Vorstandsvorsitzenden zeigt, während er einen Fahrer beschimpft.

Mit dem Vorwurf des Programms konfrontiert, sagte das Unternehmen, man habe die Software für absolut legal gehalten. „Das Programm verweigert Nutzern Anfragen, die gegen unsere Bestimmungen verstoßen – ob das nun Personen sind, die unseren Fahrern körperlichen Schaden zufügen wollen, Konkurrenten, die unsere Strategien stören, oder Gegner, die sich mit Beamten zu geheimen Stichproben verabreden, um Fahrer hereinzulegen“, antwortete das Unternehmen auf einen Artikel der New York Times.

Die Nutzungsbestimmungen von Uber verlangen von den Nutzern, genaue Angaben in ihrem Account zu machen und den Dienst ausschließlich für den eigenen, nicht-kommerziellen Gebrauch zu nutzen. Damit „Greyball“ funktioniert, haben Uber-Mitarbeiter in jedem neuen Land Polizeibeamte, lokale Regulierungsbehörden und Konkurrenten recherchiert und auf die „Greyball“-Liste gesetzt.

Das Programm ist seit 2014 aktiv und wurde hauptsächlich in den USA eingesetzt. Die Offenbarung hat das Vertrauen in den umstrittenen Fahrdienst nicht gerade bestärkt. Viele Beamte seien „geschockt und enttäuscht“, sagte ein Sprecher des Bürgermeisters in Portland, Oregon. Man wolle sich die Sache nun genauer anschauen.

Ubers Art, neue Märkte zu erschließen, funktioniert in der Regel so: Erst umsetzen und später um Erlaubnis fragen – eine Strategie, die oft zum Konflikt mit Regulierungsbehörden geführt hat. Denn diese wollen Uber zwingen, sich bei den Transportbehörden zu registrieren. Mittlerweile konnten viele dieser Streitigkeiten beigelegt werden – zumindest in den USA. Auf den jüngeren Märkten wie Deutschland, wo Uber als wettbewerbswidrig eingestuft ist, hat das Unternehmen jedoch immense Probleme.

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