Politik

China will eigenen Tarnkappen-Bomber entwickeln

Lesezeit: 1 min
04.03.2017 23:45
China steigert seine Rüstungsausgaben. Damit will Peking auch ein Zeichen in Richtung der USA setzen.

Mehr zum Thema:  
China > USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
China  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mit einer massiven Aufstockung des Militärhaushalts rüstet sich China für ein Kräftemessen. Der Wehretat solle im laufenden Jahr um rund sieben Prozent steigen, sagte eine Sprecherin des Nationalen Volkskongresses am Samstag in Peking. Damit wolle sich China gegen „Einmischung von außen“ in den aktuellen Territorialstreitigkeiten absichern. Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump eine kräftige Steigerung der Wehrausgaben um zehn Prozent angekündigt.

Parlamentssprecherin Fu Ying stellte die weitere Rüstungsentwicklung ihres Landes in Abhängigkeit zur Politik der USA. Peking werde „die Absichten der USA im Hinblick auf die Region“ im Auge behalten, sagte sie. „Die Aktivitäten der USA werden in gewissem Umfang der Gradmesser für die Situation hier sein.“

In den aktuellen Territorialstreitigkeiten, auf die sich die Pekinger Sprecherin ohne nähere Erläuterungen bezog, geht es vor allem um Gebiete im Südchinesischen Meer. Die Volksrepublik beansprucht weite Teile der Region für sich und hat zur Durchsetzung ihrer Ansprüche künstliche Inseln aufgeschüttet.

Mehrere asiatische Anrainerstaaten reklamieren ihrerseits die Gebiete für sich. Die USA stellen sich indes auch unter der neuen Trump-Regierung gegen Pekings Gebietsforderungen. Die US-Marine patrouilliert regelmäßig, um ihrer Forderung nach freiem Schiffsverkehr in dem Gebiet Nachdruck zu verleihen. Peking betrachtet dies als Einmischung in innere Angelegenheiten.

Parlamentssprecherin Fu unterstrich das Interesse ihres Landes an einer „friedlichen Beilegung durch Dialog und Konsultation“. Zugleich sei es für China aber wichtig, „Souveränität, Interessen und Rechte“ zu wahren.

„Die USA sind wahrscheinlich besorgt, dass China im Hinblick auf militärische Fähigkeiten zu ihnen aufschließt“, fügte die Sprecherin hinzu. „Wir sind aber ein Entwicklungsland. Bei diesen Fähigkeiten herrscht ein großer Abstand zwischen China und den USA.“

China steckt bereits seit Jahren ständig wachsende Summen in seine Verteidigung. Bereits im vergangenen Jahr sollte der Wehretat nach Angaben aus Peking zwischen 7,6 Prozent wachsen. In den Jahren zuvor waren sogar zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen.

In ihrem Selbstverständnis als asiatische Führungsmacht verfolgt die Volksrepublik das Ziel, parallel zu ihrem wachsenden wirtschaftlichen Einfluss auch die militärische Schlagkraft zu erhöhen. Im Dezember entsandte sie erstmals ihren einzigen Flugzeugträger für ein Manöver in den Pazifik. In den Staatsmedien wurde kürzlich von Fortschritten bei der Entwicklung von einem Tarnkappen-Bomber berichtet.

Experten sehen die Aufrüstung der Region mit Sorge. Der China-Fachman Bartélémy Courmont vom Pariser Institut für Internationale und Strategische Angelegenheiten (IRIS) warnte angesichts der Pekinger Ankündigung zum Wehretat vor einem „sinnlosen Rüstungswettlauf“. In Reaktion auf steigende chinesische Rüstungsausgaben zögen Anrainerstaaten oft nach und „entscheiden sich ebenfalls zur Stärkung ihrer militärischen Fähigkeiten“, sagte Courmont.


Mehr zum Thema:  
China > USA >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...