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Der chinesische Internetkonzern Tencent beteiligt sich an dem US-Unternehmen mit fünf Prozent, wie der in Palo Alto ansässige Autobauer am Dienstag mitteilte. Dafür lege der asiatische Facebook-Rivale 1,78 Milliarden Dollar auf den Tisch. Das Konglomerat, das unter anderem Chinas größtes Online-Netzwerk WeChat betreibt, besitze damit 8,2 Millionen Tesla-Aktien. Tencent wurde 1998 gegründet und kommt auf eine Marktkapitalisierung von rund 275 Milliarden Dollar. Der Konzern ist etwa sechs Mal so groß wie Tesla. Im Juni hatte das Unternehmen aus Shenzhen für rund 8,6 Milliarden Dollar die Mehrheit am finnischen Spieleentwickler Supercell gekauft.
An den Aktienmärkten begrüßten Investoren den Einstieg der Chinesen bei Tesla. Die Anteilsscheine des Elektroautobauers verteuerten sich bis zum Nachmittag in New York um 2,6 Prozent. Mit einer Börsenbewertung von rund 46 Milliarden Dollar überholte Tesla den Autobauer Ford. Damit schob sich Tesla auf den zweiten Platz der wertvollsten US-Autobauer. Spitzenreiter ist nach wie vor General Motors.
Die Investition Tencents ist für Tesla eine zusätzliche Finanzspritze neben einer Kapitalerhöhung. Der Autobauer plant die Massenfertigung seiner neuen Model-3-Reihe. Konzern-Chef Elon Musk will die Model-3-Produktion nach früheren Angaben im Juli starten.
Der chinesische Automarkt ist durch Zölle, Steuern und Regulierungen abgeschottet. Er ist hochgradig administriert – ein ‚politischer’ Automarkt. Ziel ist es, eine wettbewerbsfähige einheimische Industrie aufzubauen und gleichzeitig Verhandlungsmacht im Export zu erlangen. Dabei werden einige ausländische Hersteller bevorzugt– zuvorderst Volkswagen. Doch der Erfolg hängt von den anstehenden politischen Entscheidungen ab.
Der Aufstieg von Chinas Autoindustrie ist in der jüngeren Wirtschaftsgeschichte beispiellos. Innerhalb von 15 Jahren ist China vom marginalen zum größten Automarkt und Autohersteller der Welt geworden. Diese Entwicklung beruht auf Importsubstitution. Der Automarkt wird durch Zölle, Steuern, Abgaben und Auflagen abgeschottet. Ausländische Hersteller werden unter der Voraussetzung zugelassen, dass sie ihre Technologie in ein Joint Venture (JV) mit einem einheimischen staatlichen Hersteller einbringen, der Mehrheitsaktionär ist (vollständige Analyse hier).