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Der Stimmrechtsberater Glass Lewis stellt sich gegen die Spitze der Deutschen Bank. Glass Lewis rate den Aktionären, auf der Hauptversammlung am 18. Mai gegen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat zu stimmen, erklärte der Berater in einer der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorliegenden Empfehlung. Die Transparenz habe sich unter der Führung von John Cryan zwar verbessert“. Doch „Umfang und Ausmaß der Ermittlungen und Gerichtsverfahren, in die die Bank involviert war und weiter ist“, weckten Zweifel an der Leistung des Managements und des Aufsichtsrats.
Die Deutsche Bank will am 18. Mai jeweils geschlossen über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat für das Jahr 2016 abstimmen lassen. Der Stimmrechtsberater kritisierte diese Vorgehensweise. Angesichts laufender Verfahren, der Veränderungen im Vorstand im vergangenen Jahr und der langen Beschäftigungsdauer einiger Vorstandsmitglieder bei der Bank wäre eine Einzelabstimmung über die Entlastung im Interesse der Aktionäre, argumentierte Glass Lewis.
Der Stimmrechtsberater habe nicht gegen jeden einzelnen Vorstand Bedenken. Welche Vorstände Glass Lewis skeptisch beurteilt, steht in der Analyse nicht. Hervorgehoben wird aber der frühere Co-Chef Jürgen Fitschen, dessen Freispruch im Kirch-Prozess noch nicht rechtskräftig ist, weil die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt hat. Ähnlich argumentiert der Stimmrechtsberater bei der Abstimmung über die Aufsichtsräte. Bestimmte Aufsichtsräte könne man zwar guten Gewissens entlasten, aber es sei eben nur eine geschlossene Abstimmung möglich.
Viele Fonds und Großanleger aus den USA und Großbritannien folgen bei ihren Abstimmungen auf Aktionärstreffen dem Rat von Stimmrechtsberatern wie Glass Lewis oder dem größeren Konkurrenten ISS.