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Am Montag musste die Online-Börse Coinbase offline gehen. Grund dafür waren massive Handelsvolumina, in deren Folge sich der Marktwert von Ethereum an Bitcoin annähert.
Am Montag war Coinbase, die größte Bitcoin-Börse der USA mit Projekten in mehr als 32 Ländern, über viele Stunden nicht zu erreichen. Auf der Webseite hieß es, dass man „Wartungen“ durchführe. Erst am späten Montagabend konnte Coinbase wieder online gehen.
Der Grund für den Ausfall war nach Angaben des Unternehmens das hohe Handelsvolumen der Kunden. Kurz vor den technischen Problemen bei Coinbase war der Bitcoin-Kurs um mehr als zehn Prozent abgestürzt, nachdem der Preis für einen Bitcoin am Sonntag erstmals die Marke von 3.000 Dollar durchbrochen hatte.
Einige Kunden beschwerten sich, dass sie vor dem Hintergrund des Preisabsturzes ihre Bitcoin nicht verkaufen konnten und tatenlos zusehen mussten, wie ihre Bitcoin an Wert verloren. Andere Coinbase-Kunden beschwerten sich, dass sie vor dem Hintergrund des Preissturzes nicht die günstigen Preise nutzen konnten.
Doch hinter dem „hohen Handelsvolumen“ bei Coinbase stand nicht nur Bitcoin, sondern vor allem auch Ethereum – die aktuelle Nummer zwei unter den Kryptowährungen. Während Bitcoin am Montag einen Preisverlust verzeichnete, schoss der Ethereum-Preis erstmals über die Marke von 400 Dollar. Noch vor einem Monat lag der Kurs bei unter 90 Dollar.
Ethereum oder genau genommen deren verwendete Kryptowährung Ether hat inzwischen eine Marktkapitalisierung von 37,4 Milliarden Dollar und liegt damit nicht mehr weit hinter Bitcoin mit einer Marktkapitalisierung von 43,5 Milliarden Dollar zurück.
Ethereum beruht (wie Bitcoin) auf der Blockchain-Technologie und ist eigentlich dafür konzipiert, das herkömmliche Abschließen von Verträgen zu ersetzen, indem Vereinbarungen als Computerprogramme (Smart Contracts) festgehalten und durch diese kontrolliert werden. Die Technologie ermöglicht es den Nutzern aber auch, auf einfache Weise eigene Kryptowährungen wie Bitcoin zu starten.
Daher hat das Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit Ethereum-Gründer Vitalik Buterin Anfang des Monats für großes Aufsehen gesorgt. Denn die russische Zentralbank hatte mitgeteilt, dass Russland an einer eigenen staatlichen Kryptowährung arbeite. Die stellvertretende Zentralbank-Chefin Olga Skorobogatova hat dabei ausdrücklich nicht ausgeschlossen, dafür die Ethereum-Technologie zu verwenden. Zudem plant Russlands staatliche Entwicklungsbank den Einsatz von Ethereum für Verwaltungsaufgaben.
„Die Blockchain könnte den gleichen Effekt für Unternehmen haben wie einst der Aufstieg des Internets“, zitiert Bloomberg Vlad Martynov, einen Berater der Ethereum Foundation, einer Nicht-Profit-Organisation hinter der Technologie. Die Blockchain „würde Geschäftsmodelle verändern“ und Mittelsmänner wie etwa Treuhänder verdrängen. „Wenn Russland das zuerst umsetzt, wird es dadurch einen ähnlichen Vorteil erzielen wie die westlichen Staaten ihn zu Beginn des Internetzeitalters hatten.“