In Italien arbeitet die Regierung weiter fieberhaft an einer Lösung für zwei Krisenbanken. Ein für Samstag geplantes Dekret zur Abwicklung von Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza soll nun erst am Sonntag beschlossen werden, wie laut Reuters aus Regierungskreisen verlautete. Demnach wird an dem Vorhaben noch gearbeitet.
Der Corriere berichtet, dass die Banken bis zu 10 Milliarden Euro aus Steuergeldern benötigen. Die guten Teile der Banken sollen von der Intesa Sanpaolo für einen symbolischen Euro übernommen werden. Die kleinen Sparer sind formal über die Einlagensicherung geschützt. Doch herrscht in Italien erhebliche Unsicherheit. Die Regierung muss rasch eine Lösung finden, um einen Bank-Run zu verhindern.
Die Regierung in Rom hatte am Freitag vorläufig grünes Licht von der EU-Kommission erhalten, die beiden regionalen Geldhäuser aus dem Veneto unter Einsatz von Staatshilfen nach heimischem Insolvenzrecht zu liquidieren. Das Dekret dürfte eine Aufspaltung der Banken vorsehen. Es wird erwartet, dass die "guten" Geschäftsteile von der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo übernommen werden zum symbolischen Preis von einem Euro. Auf den "schlechten" Teilen wie faulen Krediten, Rechtsrisiken und Umbaukosten dürfte der Steuerzahler sitzen bleiben.