Finanzen

Daimler-Aktie stürzt wegen Diesel-Skandal zwischenzeitlich ab

Lesezeit: 2 min
13.07.2017 10:18
Die Daimler-Aktie stürzt wegen des Diesel-Skandals ab.
Daimler-Aktie stürzt wegen Diesel-Skandal zwischenzeitlich ab

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Nach den kräftigen Kursgewinnen vom Mittwoch haben die Börsen in Europa eine Verschnaufpause eingelegt. Anleger waren am Donnerstag hin- und hergerissen zwischen der Aussicht auf langfristig niedrig bleibende Zinsen, was Aktien generell attraktiv macht, und der Ausweitung der Diesel-Affäre. Zudem spekulierten sie auf einen strikteren Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) und warfen erneut Staatsanleihen aus ihren Depots. Der Dax gab deshalb seine im Tagesverlauf erzielten Gewinne größtenteils wieder ab und notierte kaum verändert bei 12.634 Punkten. Der EuroStoxx50 lag 0,4 Prozent im Plus bei 3529 Zählern.

Bei den Einzelwerten richtete sich die Aufmerksamkeit auf Daimler, die 1,3 Prozent verloren und einer der schwächsten Dax-Werte waren. Zu Handelsbeginn brachen die Titel um bis zu 4 Prozent ein. Medienberichten zufolge wird der Stuttgart Autobauer verdächtigt, seit fast einem Jahrzehnt Fahrzeuge mit einem unzulässig hohen Schadstoffausstoß verkauft zu haben. Ganz neu sei das nicht, sagte ein Händler. Aber es klinge jetzt dramatischer und drastischer.

US-Notenbankchefin Janet Yellen hatte zuvor mit ihrem behutsamen Zinserhöhungskurs noch für Kauflaune gesorgt. Am Mittwoch war der Dax wegen ihrer Aussagen bereits um 1,5 Prozent gestiegen. "Die Tatsache, dass es die Fed offenbar langsam angehen lassen will, wird vom Aktienmarkt als gutes Zeichen aufgefasst", sagte Rabobank-Analyst Bas Van Geffen. Die Fed erwartet laut Yellen, dass die US-Konjunktur behutsame Zinsanhebungen verträgt und die Wirtschaft in den nächsten Jahren wie bisher mit moderater Geschwindigkeit wachsen wird. Börsianer interpretierten das dahingehend, dass 2017 und 2018 insgesamt nur drei Erhöhungen anstehen. "Die Chefin der amerikanischen Notenbank sieht den natürlich Zins offenbar weit unter dem Normalmaß der vergangenen Jahrzehnte", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Londoner Brokerhaus CMC Markets. "Das könnte bedeuten, dass die Zinsen auch in Deutschland nie wieder so hoch sein werden, wie man das aus der Vergangenheit gewohnt war."

Ein Bericht des "Wall Street Journal" trübte aber die Freude der Investoren. Der Zeitung zufolge will die EZB wahrscheinlich auf ihrer Zinssitzung am 7. September signalisieren, dass das Anleihen-Kaufprogramm nächstes Jahr graduell zurückgeschraubt werden soll. Der Euro zog nach dem Bericht leicht an und die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe legte deutlich zu auf 0,596 Prozent. Das lastete auf dem Aktienmarkt.

Die EZB und die nationalen Notenbanken erwerben seit März 2015 in großem Stil Staatsanleihen und andere Wertpapiere. Bislang ist geplant, dass die Käufe noch mindestens bis Ende dieses Jahres weiterlaufen sollen.

Im Nebenwerte-Index MDax nahmen die Aktien von Norma Fahrt auf, nachdem der Autozulieferer seine Wachstumsprognose für 2017 erhöht hat. Die Titel schossen um 10,2 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit Dezember 2015.

Auch die Aufspaltung von Metro stand im Fokus. Die Aktie des Lebensmittel-Groß- und Einzelhändlers debütierte mit einem Kurs von 20,00 Euro und bröckelte dann bis auf 18,81 Euro ab. Sie ist formal von der "alten" Metro AG abgespalten worden, die jetzt Ceconomy heißt und nur noch die Elektronik-Ketten MediaMarkt und Saturn umfasst. Deren Aktie eröffnete mit 9,32 Euro und stieg später auf 9,66 Euro.

In London gerieten die Aktien von AstraZeneca mit einem Abschlag von 3,8 Prozent unter die Räder. Laut einem Medienbericht soll Firmenchef Pascal Soriot neuer Vorstandschef des weltgrößten Generika-Herstellers Teva werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...

DWN
Politik
Politik Angriff auf Israel: Warum die Revolutionsgarde im Iran eine große Gefahr ist
15.04.2024

Der massive Raketen- und Drohnenangriff aus dem Iran auf Israel markiert einen Wendepunkt im langjährigen Konflikt der beiden Länder. Was...