Politik

Mordverdacht gegen Pistorius erhärtet: Polizei findet Blutspuren auf Cricket-Schläger

Die südafrikanische Polizei glaubt, dass sich der Mordverdacht gegen den Paralypics-Star Oscar Pistorius deutlich erhärtet. Seine Behauptung, er habe seine Freundin für einen Einbrecher gehalten und versehentlich erschossen, wird durch neue Indizien erschüttert.
17.02.2013 17:10
Lesezeit: 1 min

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Am Donnerstag war der Prothesen-Sportler Oscar Pistorius festgenommen worden, nachdem er seine Freundin erschossen hatte (mehr hier). Die südafrikanische Polizei, die gegen den populären Sportler wegen Mordes ermittelt, hat in seinem Haus einen blutbeschmierten Cricket-Schläger gefunden, berichtet City Press.

Nun werden verschiedene Szenarien geprüft, unter anderem, ob der Paralympics-Star den Schläger benutzt hat, um seine Freundin zu schlagen. Denkbar ist auch, dass seine Freundin den Schläger zur Selbstverteidigung genutzt hat. Oder dass Pistorius damit die Tür eingeschlagen hat, hinter der seine Freundin vor ihm Zuflucht suchte.

Reeva Steenkamp, die Freundin des Prothesen-Sportlers, war ein beliebtes Model und ein Reality-Star. Sie waren seit November letzten Jahres ein Paar. Am Dienstag wird für sie ein Gedenkgottesdienst abgehalten.

Das Blut des Paralympics-Stars wird derzeit auf Drogen und Steroide getestet. Zudem wird geprüft, ob der von vier Schüssen zertrümmerte Schädel seiner Freundin vorher mit dem Schläger eingeschlagen worden ist. „Es war sehr viel Blut an dem Schläger. Forensische Test werden zeigen, wessen Blut es war“, zitiert City Press eine Quelle.

Pistorius, der einen Mord bestreitet, wird am Dienstag Kaution beantragen. Er hatte behauptet, seine Freundin für einen Einbrecher gehalten zu haben. Doch dies wird derzeit ausgeschlossen, so die Quelle. Es habe keinerlei Zeichen eines Einbruchs gegeben. Das Paar verbrachte die Nacht offenkundig zusammen im Bett, Steenkamp trug ein Nachthemd.

Es bestehe der Verdacht, dass der erste Schuss von Pistorius seine Freundin in der Hüfte traf, zitiert City Press eine Quelle. „Sie rannte und schloss sich in der Toilette ein. Sie krümmte sich vor Schmerz. Er feuerte drei weitere Schüsse ab. Wahrscheinlich hat sie ihren Kopf verdeckt. Deshalb ging ein Schuss durch ihre Hand“, sagte die Quelle.

Wenn Pistorius des Mordes schuldig gesprochen wird, droht ihm eine lebenslängliche Haftstrafe. Erst nach 25 Jahren kann er die vorzeitige Entlassung beantragen. Seine Familie und sein Management bestritten die Mordvorwürfe scharf. Sie forderten ein faires Verfahren.

Pistorius war von der Sport-und Medien-Industrie zum skurillen Star der olympischen Spiele in London aufgebaut worden. Er lebte in einem streng bewachten Viertel in einem Nobelvorort von Pretoria.

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