Finanzen

Goldman Sachs: Handelsgeschäft bricht im zweiten Quartal ein

Lesezeit: 1 min
18.07.2017 14:44
Der Gewinn der Investmentbank Goldman Sachs ging im zweiten Quartal zurück. Im Handelsgeschäft kam es zu einem deutlichen Einbruch.
Goldman Sachs: Handelsgeschäft bricht im zweiten Quartal ein

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die US-amerikanische Investmentbank Goldman Sachs hat im zweiten Quartal so stark wie kaum eine andere Großbank unter den ruhigen Kapitalmärkten gelitten. Die Einnahmen aus dem wichtigen Handel mit Anleihen, Rohstoffen und Devisen schrumpften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent und damit noch stärker als von Experten erwartet, berichtet die dpa. Auch dank eines besser laufenden Aktiengeschäfts konnte die Investmentbank ihren Gewinn aber noch bei etwa 1,8 Milliarden US-Dollar (1,56 Milliarden Euro) stabilisieren. Dies war jedoch immer noch ein Verlust von rund 3 Prozent verglichen mit dem zweiten Quartal des Vorjahres.

„Im zweiten Quartal hatten wir weiterhin ein durchwachsenes Umfeld“, sagte Bankenchef Lloyd Blankfein am Dienstag in New York. Bereits die Rivalen JPMorgan Chase, Citigroup und Bank of America hatten ein schwaches Anleihegeschäft vermeldet. Hintergrund ist ein ruhigeres Marktgeschehen nach turbulenten Monaten mit Brexit-Referendum und US-Präsidentschaftswahl.

Die konzernweiten Erträge – also die gesamten Einnahmen – fielen bei Goldman Sachs leicht um 1 Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar. Anders als Universalbanken verfügt Goldman Sachs über kein klassisches Privatkundengeschäft, das Einbußen abfedern könnte. Sie konzentriert sich auf den Kapitalmarkt, große Firmenkunden und Wohlhabende.

Das Ergebnis im ersten Halbjahr war das schlechteste, seit Goldman-Chef Blankfein im Jahr 2006 zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt wurde, schreibt Bloomberg. „Die Gewinne aus dem Handel mit Aktien und Anleihen gingen in den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres um etwa 10 Prozent zurück.“

Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass der Investmentfonds von Goldman Sachs der FT zufolge mit massiven Kapitalabflüssen konfrontiert ist. Im bisherigen Jahresverlauf hätten Investoren geschätzt knapp 27 Milliarden Dollar aus den von Goldman Sachs Asset Management (GSAM) verwalteten Fonds abgezogen, berichtet die Financial Times unter Berufung auf Daten des Analysehauses Morningstar.

Einige Beobachter erkennen im Gewinnrückgang nur ein Symptom für strukturellere Probleme. „Goldman kann einen 40-prozentigen Rückgang bei festverzinslichen Wertpapieren, Rohstoffen und Devisen in diesem Quartal verkraften, aber die grundlegende Skepsis bezüglich des Geschäftsmodells der Bank wird nach diesen Zahlen nicht mehr weggehen“, zitiert die Financial Times einen Analysten von Interactive Investor.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...