Politik

Neue Kämpfe zwischen Söldnern und syrischer Armee

Islamistische Söldner kämpfen gegen die syrische Armee und versuchen, die Waffenstillstandszonen zu destabilisieren.
28.07.2017 01:58
Lesezeit: 1 min

In der südwestlichen syrischen Region Ghouta finden seit mehreren Tagen Kämpfe zwischen der syrischen Armee (SAA) und Söldner-Truppen statt, berichtet Syria Direct.

Bei den Söldner-Truppen soll es sich nach Angaben von Al-Masdar News und Reuters um Faylaq al-Rahmen und Hayat Tahrir al-Scham (HTS) handeln. HTS ist die Nachfolgeorganisation der radikal-islamistischen Al-Nusra-Front. Die Kämpfe finden exakt in den Gebieten Jobar, Irbin und Ayn Tarma statt. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet, dass die syrische Luftwaffe Luftschläge gegen die Söldner in Ost-Ghouta ausgeführt haben soll.

Sie waren ausgebrochen, nachdem Russland am vergangenen Wochenende in Kairo mit der Söldner Truppe Dschaisch al-Islam einen Plan zu Errichtung einer Deeskalationszone in Ost-Ghouta festgelegt hatte. Die ägyptische Regierung agierte bei den Verhandlungen als Vermittler. "Nach den Gesprächen in Kairo mit Repräsentanten des russischen Verteidigungsministeriums und der syrischen Opposition unter der Vermittlung der ägyptischen Seite im Rahmen des Astana-Abkommens unterzeichneten die Parteien Verträge über die Funktionsweise der Deeskalationszone in Ost-Ghouta (Damaskus, Syrien)", zitiert die TASS das russische Außenministerium aus einer Mitteilung.

HTS und Faylaq al-Rahman sind strikt gegen die Errichtung einer Deeskalationszone in der Region Ost-Ghouta. Zuvor hatte HTS die nordwestliche Provinz Idlib unter seine Kontrolle gebracht, um die Errichtung einer Deeskalationszone zu verhindern, die gemeinsam von Russland und der Türkei ausgehandelt wurde.

Bislang hatten die USA in Syrien Söldner unterstützt, die gegen Assad und damit auch gegen dessen Verbündeten Russland kämpften. Parallel zum G20-Gipfel in Hamburg hatten sich Russland und die USA bereits auf die Einrichtung von "Deeskalationszonen" im Süden Syriens verständigt.

Das Unterstützungsprogramm für die islamistischen Söldner war 2013 unter Trumps Amtsvorgänger Barack Obama gestartet worden. Seitdem wurden tausende Söldner ausgebildet und bewaffnet. Obama hatte den Ansatz der Söldner-Kriege zwar nach einiger Zeit als gescheitert bezeichnet, konnte sich aber innenpolitisch nicht durchsetzen.

Der politische Rückhalt für die islamistischen Söldner ließ in den USA allerdings nach. Insbesondere das Pentagon distanzierte sich von dem CIA-Programm. Ein Sprecher des Pentagon sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten im Zusammenhang mit den internen Kämpfen von islamistischen Söldnern der Gruppen HTS und Ahrar al-Scham in der Provinz Idlib, dass das Pentagon weder HTS noch Ahrar al-Scham unterstütze. Die Gruppe ist ein scharfer Gegner der Friedensgespräche von Astana, die auch vom UN-Sonderbeauftragten Staffan di Mistura als wichtiger Schritt hin zu einer Deeskalation bezeichnet wurden.

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