Der Beauftragte für das Flüchtlingsmanagement der Bundesregierung, Frank-Jürgen Weise, hat einem Medienbericht zufolge auf große Lücken im Ausländerzentralregister aufmerksam gemacht, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Mängel bei den dort registrierten Daten könnten bei Asylverfahren und Abschiebungen „zu teils gravierenden Fehlentscheidungen“ führen, warnte Weise in einer Analyse, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt.
In dem Register sind den Angaben zufolge zehn Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit erfasst, darunter etwa 5,7 Millionen aus Nicht-EU-Staaten. Die Daten werden demnach von etwa 600 Ausländerbehörden in Deutschland verwaltet.
Weil die Daten nicht ausreichend gepflegt worden seien, sei die Datenqualität in Teilen bislang nicht gut gewesen. In Einzelfällen seien Daten von 1921 gefunden worden, „von Menschen, die längst nicht mehr am Leben sind, oder von Bürgern, die deutsche Staatsbürger geworden sind und in dem Register eigentlich nicht mehr auftauchen sollten“.
„Fehlerhafte Dateneingaben können Rückkehrprozesse erheblich verlangsamen“, heißt es laut Süddeutscher Zeitung in dem Bericht.
In der Statistik über ausreisepflichtige Menschen seien überdies EU-Bürger erfasst, die gar nicht ausreisen müssten. Solche falschen Zuordnungen führten aber „zu einer verzerrten Debatte über den Umgang mit Ausreisepflichtigen“, heißt es in der Analyse.