Politik

USA und Karibik erwarten erneut schweren Wirbelsturm

In den Gewässern der Karibik entsteht ein schwerer Wirbelsturm, der wahrscheinlich noch stärker wird als sein Vorgänger „Harvey“.
06.09.2017 16:59
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Bewohner und Behörden der Karibik-Inseln und des US-Bundesstaates Floridas bereiten sich auf einen der stärksten Hurrikans der vergangenen Jahrzehnte vor. Im US-Territorium Puerto Rico rief Gouverneur Ricardo Rossello die 3,4 Millionen Einwohner inzwischen dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen, etwa in einem der 460 öffentlichen Schutzräume. In Süd-Florida, wo der Wirbelsturm am Samstag erwartet wird, wurden erste Schulen geschlossen. Die US-Behörden haben vor „potenziell katastrophalen“ Folgen des anrückenden Rekord-Hurrikans „Irma“ gewarnt. US-Präsident Donald Trump twitterte: „Der Hurrikan scheint der größte zu sein, der je über dem Atlantik verzeichnet wurde!“

Das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) der USA teilte am Morgen mit, der Wirbelsturm der höchsten Stufe 5 passiere die Insel St. Martin östlich von Puerto Rico, das zum Territorium der USA gehört. „Irma“ sei nur noch wenige Kilometer von Anguilla entfernt. Die Windgeschwindigkeit lag dem NHC zufolge in der Spitze bei 295 Kilometern pro Stunde. „Irma“ sei der stärkste Hurrikan, der jemals außerhalb der Karibik und des Golfs von Mexiko verzeichnet wurde.

Der Gouverneur von Puerto Rico, Ricardo Rossello, rief die 3,4 Millionen Einwohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. 460 Schutzräume standen bereit. In Süd-Florida wurden erste Schulen geschlossen. Auf Antigua wurden nach Berichten von Bewohnern Dächer abgedeckt. Dort und auf Barbuda fiel der Strom aus. „Wir kauern uns zusammen, es ist sehr stürmisch“, sagte der Chef des Rundfunksenders ABS auf Antigua, Garfield Burford. „Der Wind ist die größte Bedrohung.“

Experten können nicht genau vorhersagen, welchen Weg der Hurrikan nehmen wird. Am Mittwoch bewegte er sich Richtung West-Nordwest. Den Kurs werde er wohl in den kommenden beiden Tagen beibehalten, teilte das NHC mit. Am Samstag werde „Irma“ voraussichtlich die Südspitze Floridas erreichen.

Florida, Puerto Rico und die Jungferninseln haben den Notstand ausgerufen und bei der Regierung in Washington Hilfe angefordert. In der puertoricanischen Hauptstadt San Juan verbarrikadierten Ladenbesitzer ihre Geschäfte mit Holzplatten. American Airlines setzte drei zusätzliche Flüge von San Juan, St. Kitts and Nevis sowie St. Martin nach Miami ein, um Menschen aus der Gefahrenzone auszufliegen. Andere Fluggesellschaften strichen Flüge in die Region.

In den Florida Keys – einem beliebten Touristengebiet – ordneten die Behörden die Evakuierung an. Alle Besucher sollten ab Mittwoch aus dem Gebiet gebracht werden. Die Bewohner des dicht besiedelten Bezirks Miami-Dade wurden aufgefordert, sich in höher gelegene Gebiete in Sicherheit zu bringen.

Trump twitterte, er beobachte den Wirbelsturm genau. „Mein Team, das in Texas so einen guten Job gemacht hat und noch immer macht, ist schon in Florida. Keine Verschnaufpause!“ Der Süden der USA kämpft noch mit den Folgen von „Harvey“. Der Hurrikan der Stufe 4 hatte Ende August die Küste von Texas heimgesucht und dort vor allem durch langanhaltende, sintflutartige Regenfälle für erhebliche Zerstörungen gesorgt. Schätzungsweise 60 Menschen kamen durch „Harvey“ in Texas und im benachbarten Louisiana ums Leben, über eine Million Menschen mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...