Unternehmen

Maschinenbauer gründen firmenübergreifende IT-Plattform

Lesezeit: 1 min
08.09.2017 17:13
Eine Allianz deutscher Maschinenbauer hat in Kooperation mit einem Software-Anbieter eine gemeinsame Plattform gegründet. Themen wie Industrie 4.0 und das Internet der Dinge sollen so auf Augenhöhe behandelt werden.
Maschinenbauer gründen firmenübergreifende IT-Plattform

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Deutsche Maschinenbauer wollen sich mit einer eigenen Plattform für digitale Anwendungen in Sachen Industrie 4.0 unabhängig von großen Anbietern wie SAP oder Siemens machen. Zusammen mit der Software AG gründen der Werkzeugmaschinenmacher DMG Mori, der Lackieranlagenbauer Dürr und der Optikspezialist Zeiss eine Plattform namens Adamos, wie die Unternehmen mitteilten. Vor allem kleinere Maschinenbauer könnten darüber unter eigener Marke ihren Kunden Applikationen etwa für Wartungsdienste oder Zubehörverkauf anbieten, ohne alles selbst entwickeln zu müssen oder sich von externen Softwareanbietern abhängig zu machen.

„Es ist eine Kooperation auf Augenhöhe“, erklärte DMG-Chef Christian Thönes in Frankfurt, warum sich die Firmen nicht für den IT-Riesen SAP, sondern den zweitgrößten deutschen Softwareanbieter als Partner entschieden. Die Software AG sei im Unterschied zu den großen Anbietern von Digitalplattformen dazu bereit, nicht selbst an die Endkunden heranzugehen. „Es ist kein Großer dabei, der sagt, er geht nicht an den Endkunden.“

Derzeit seien mehr als 1000 Plattformen für Industrie 4.0 in der Entwicklung, sagte der Chef des Beratungsunternehmens Accenture in Deutschland, Frank Riemensperger, kürzlich der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Industrie 4.0 steht für die Vernetzung von Maschinen, durch die Produktionsdaten erfasst und zu verbesserter Steuerung, Wartung oder neuen Dienstleistungen genutzt werden können. Neben SAP und Siemens bieten auch Konzerne wie Bosch, MAN, Deutsche Telekom, General Electric oder Microsoft Instrumente an, um die Produktion zu digitalisieren. Wie Riemensperger der Zeitung weiter sagte, könnten sich am Ende wohl zwei oder drei Plattformen je Branche etablieren. Die Maschinenbauer wollen mit Adamos dabei sein, denn sie wollen die Plattform als globalen Branchenstandard etablieren.

Dafür fließen in das Joint Venture, an dem sich auch ein Maschinenbauer aus Hongkong beteiligt, zum Start 60 Millionen Euro, erklärte Dürr-Chef Ralf Dieter. Einen Großteil davon trage die Software AG über ihre Programme bei. Jeder Gesellschafter zahle drei Millionen Euro ein. Die Gesellschaft werde ihren Sitz in Darmstadt bei der Software AG haben, die rund 200 Mitarbeiter sind verteilt bei den Plattformpartnern im Einsatz. Ziel sei es, Entwicklungskosten zu senken, indem sich die einzelnen Firmen über die Technik für die Applikationen austauschten und sie gemeinsam nutzten. Konkrete Renditeerwartungen gebe es noch nicht. „Aber es soll schon was bringen. Es müsste von der Logik her eine deutlich höhere Rendite haben als das Servicegeschäft“, sagte Dieter. Industriedienste bringen erfahrungsgemäß operative Renditen zwischen zehn und zwanzig Prozent.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef sieht Zinssenkungspfad unklar und plädiert für digitalen Euro
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Preiskrieg in China: Volkswagen im harten Wettbewerb der Elektroauto-Branche
24.04.2024

Volkswagen, lange Zeit der unangefochtene Marktführer in China, sieht sich nun einem intensiven Wettbewerb um den Elektroautomarkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
24.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Frauen in Tech-Berufen: Deutliches Ungleichgewicht trotz wachsender Nachfrage
24.04.2024

Der Frauenanteil in Berufen in den Bereichen Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist laut einer Studie niedrig....