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Die insolvente deutsche Reederei Rickmers wird zerschlagen. Ein Bieterkonsortium um die Bremer Zeaborn-Gruppe unter Beteiligung des früheren Rickmers-Alleineigners Bertram Rickmers habe den Zuschlag für die Übernahme des weltweiten Schiffsmanagements erhalten, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit. Als Kaufpreis sei ein zweistelliger Millionenbetrag vereinbart worden. Die genaue Höhe nannte Rickmers nicht. Der Gläubigerausschuss habe dem Abschluss bereits zugestimmt. Der Vollzug der Transaktion stehe unter dem Vorbehalt, dass das Bundeskartellamt grünes Licht gebe.
Das Konsortium beabsichtige, auch die restlichen Geschäftseinheiten der Rickmers-Gruppe im Wege eines Insolvenzplans zu übernehmen. Dabei handelt es sich unter anderem um ein Versicherungs- sowie mehrere Dienstleistungsunternehmen. Wie viele der insgesamt mehr als 2000 Arbeitsplätze von Rickmers gerettet werden können, wurde nicht mitgeteilt.
Die traditionsreiche Reederei Rickmers hatte im Juni Insolvenz angemeldet, nachdem die HSH Nordbank als Hauptkreditgeber die Reißleine gezogen hatte. Das Geldhaus hatte den Plan von Alleineigner Bertram Rickmers nicht als tragfähig angesehen, die Mehrheit an die Anleihegläubiger und Banken abzugeben und selbst weniger als 25 Prozent zu behalten. Die ganze Schifffahrtsbranche durchlebt seit Jahren eine tiefe Krise, allerdings zeichnete sich zuletzt eine leichte Erholung ab.
Zeaborn hatte vor mehreren Monaten bereits die auf Schwerguttransporte spezialisierte Rickmers-Linie übernommen und später noch weitere Schiffe des Konkurrenten erworben.