Politik

Spanien will Unabhängigkeit Kataloniens mit allen Mitteln verhindern

Die spanische Regierung will die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien mit allen Mitteln verhindern.
02.10.2017 13:30
Lesezeit: 1 min

Die spanische Regierung will eine Unabhängigkeitserklärung Kataloniens mit allen Mitteln verhindern. Niemand habe die rechtliche Befugnis, einen Teil Spaniens einseitig für unabhängig zu erklären, sagte Justizminister Rafael Catalá am Montag in einem Fernsehinterview, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet. Die spanische Regierung sei daher gezwungen, „alles im Rahmen der Gesetze“ zu unternehmen, um einen solchen Schritt zu „verhindern“.

Die katanlanische Regionalregierung erklärt das Refendum hingegen für bindend. Zudem fordert sie den Abzug der Madrid unterstehenden Nationalen Polizei und der Guardia Civil. Sie spricht sich für eine Vermittlung der Europäischen Union in dem Konflikt aus. Man stehe nicht in Kontakt mit der Zentralregierung in Madrid.

Bei einem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum hatten nach Angaben der katalanischen Regionalregierung am Sonntag 90 Prozent der Teilnehmer für die Ausrufung einer Republik Katalonien gestimmt. Kataloniens Regierungschef Carles Puigdemont sagte am Sonntagabend in einer Fernsehansprache, mit diesem Votum habe Katalonien das Recht auf einen „unabhängigen Staat“ gewonnen.

Das von Puigdemonts Regierung verabschiedete Gesetz zu der Volksabstimmung sieht vor, dass eine Unabhängigkeitserklärung im Falle einer Mehrheit bei dem Referendum binnen 48 Stunden erfolgt. Puigdemont ließ zunächst aber offen, ob sich Katalonien bis Dienstag tatsächlich offiziell für unabhängig erklären wird. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy erklärte die Abstimmung bereits für nichtig und rechtfertigte das harsche Vorgehen der Polizei.

Die spanische Polizei war mit einem Großaufgebot gegen das Referendum vorgegangen. Polizisten schlossen Wahllokale, beschlagnahmten Abstimmungsunterlagen und hinderten Menschen mitunter mit Schlagstöcken und Gummigeschossen an der Stimmabgabe. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. An dem Referendum beteiligten sich nach Angaben der Regionalregierung dennoch 42 Prozent der 5,3 Millionen Wahlberechtigten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...