Politik

Geisterschiff: Herrenloses russisches Kreuzfahrtschiff treibt nach Europa

Lesezeit: 1 min
25.02.2013 00:20
Ein russisches Kreuzfahrtschiff, das zur Verschrottung in die Dominikanische Republik geschleppt werden sollte, treibt seit einiger Zeit herrenlos im Nordatlantik. Niemand beansprucht, Eigentümer des Schiffs zu sein. Ratten sind die einzigen Passagiere.
Geisterschiff: Herrenloses russisches Kreuzfahrtschiff treibt nach Europa

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Irland  
Kanada  

Die Lyubov Orlova treibt seit einem Monat ohne Mannschaft im Nordatlantik. Die genaue Position des verlassenen russischen Kreuzfahrtschiffs war lange nicht bekannt, berichtet die Huffington Post. Am Freitag wurde es 2.400 Kilometer westlich von Irland gesichtet, zitiert die Nachrichtenagentur AFP einen US-Geheimdienst. Allem Anschein nach bewegt sich das Geisterschiff langsam auf die irische Küste zu.

Die Lyubov Orlova wurde 1976 gebaut. Sie diente in den eisigen Gewässern der Antarktis als Kreuzfahrtschiff, bis sie 2010 in Neufundland konfisziert wurde. Denn die russischen Besitzer schuldeten 250.000 Dollar Gebühren. Bis 2012 lag das Schiff fest, dann wurde es für 275.000 Dollar an einen Schrotthändler verkauft, berichtet die kanadische National Post. Es sollte nun zur Verschrottung in die Dominikanische Republik geschleppt werden.

Am 23. Januar verließ die Lyubov Orlova den Hafen. Doch nur einen Tag nach Abfahrt riss das Abschlepp-Kabel. Daraufhin wurde das Schiff von einem Versorgungsschiff eingefangen, das die Lyubov Orlova weg von einer Ölplattform und in internationale Gewässer schleppte, wo es das Geisterschiff wieder frei ließ. Seitdem sind das Schiff und die an Bord lebenden Ratten allein unterwegs.

Die kanadischen Behörden hatten eingeräumt, die Position des Schiffes nicht zu kennen, da das Ortungssystem der Lyubov Orlova nicht mehr funktioniert. Nun weisen sie jede Verantwortung für das Schiff zurück, da es sich nicht mehr in kanadischen Gewässern befindet. Der Eigentümer sei verantwortlich. Die Behörden in Irland verfolgen nun genau die Satellitenbilder. Denn wegen der vielen Ratten an Bord könnte es gefährlich werden, wenn das Geisterschiff die Küste des Landes trifft.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft DWN Marktreport: Rohstoffmärkte ziehen die Handbremse an
26.09.2023

Die anhaltende Dollar-Rally streut den Rohstoffbullen zunehmend Sand ins Getriebe. Auch die jüngste Zinserhöhungspause der US-Notenbank...

DWN
Politik
Politik Auf dem Weg in die Einsamkeit
26.09.2023

Wirtschafts- und Energiepolitik, Migration, Außenpolitik – die Liste der Themen wird immer länger, bei denen die Grünen mit ihren...

DWN
Politik
Politik Polen könnte Auslieferung von SS-Veteran aus Kanada beantragen
26.09.2023

Ein polnischer Minister beantragt die Auslieferung des SS-Veteranen, der im Parlament von Kanada mit stehendem Applaus für seinen Einsatz...

DWN
Politik
Politik Grüne verteidigen deutsche Zahlungen an Seenotretter in Italien
26.09.2023

Italiens hatte kritisiert, dass die Bundesregierung Nichtregierungsorganisationen finanziert, die "irreguläre Migranten" nach Italien...

DWN
Politik
Politik Deutschland blockiert Asyl-Kompromiss in der EU
26.09.2023

Die anderen EU-Staaten verlieren langsam die Geduld mit Deutschland, weil die Bundesregierung einen Kompromiss in der Asylpolitik...

DWN
Politik
Politik Bund muss deutlich weniger Schulden machen
26.09.2023

Der Bund muss sich im vierten Quartal 31 Milliarden Euro weniger am Finanzmarkt leihen, als bisher geplant. Grund sind die niedrigeren...

DWN
Immobilien
Immobilien Büro-Immobilien: „Die Mischung aus Präsenz und Mobilität macht es"
26.09.2023

Seit der Pandemie ist hybrides Arbeiten das Schlagwort in Deutschland. Vor einem Hintergrund wachsender Büroleerstände, stark steigender...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesanleihe verzeichnet höchste Rendite seit 2011
25.09.2023

Anleger haben die Hoffnung auf ein baldiges Ende der hohen Zinsen aufgegeben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt auf dem...