Finanzen

Russland will führende Kraft bei erneuerbaren Energien werden

Lesezeit: 1 min
06.10.2017 16:52
Russland baut seine Kapazitäten im Bereich der Produktion und Speicherung erneuerbarer Energien aus.
Russland will führende Kraft bei erneuerbaren Energien werden

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Russland baut seine Kapazitäten bei der Generierung und Speicherung erneuerbarer Energieformen deutlich aus. Wie das Rohstoffportal oilprice.com berichtet, kündigte der Energieminister des Landes, Alexander Nowak, eine Offensive in der Solarenergie und bei der Speicherung an. Nowak zufolge seien russische Produzenten von Solarmodulen mit einem durchschnittlichen Effizienzfaktor von 20 Prozent verglichen zu ausländischen Konkurrenten bereits auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig. „Und weil wir in diesen Bereich investieren glaube ich nicht, dass wir im Bereich der Energiespeicherung zurückfallen werden“, wird Nowak von der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zitiert.

Schon jetzt hat das Land einige Fortschritte bei erneuerbaren Energien vorzuweisen. Rund ein Fünftel des Strombedarfs werden aus Wasserkraft gespeist, wie aus einer Analyse von Bloomberg hervorgeht. Im laufenden Jahr erbrachte eine Auktion des Staates für Windkraftanlagen zur Generierung von 1,9 Gigawatt Stromleistung Angebote im Umfang von mehr als 2,3 Gigawatt. „Russland hat eine lange Geschichte der Führerschaft im Energiebereich und hat nun die Möglichkeit, diese Führung in den Bereich der Erneuerbaren auszudehnen. Die Entwicklung erneuerbarer Quellen kann in hohem Maße zu den wirtschaftlichen Zielen des Landes wie Wirtschaftswachstum und der Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen“, wird der Generaldirektor der Internationalen Agentur für erneuerbare Energie, Adnan Amin, von Bloomberg zitiert.

Die erfolgreiche Auktion für Windkraftanlagen ist bemerkenswert, weil in Russland hohe Einstiegshürden für ausländische Unternehmen gelten. Nach dem Willen der Regierung müssen 40 Prozent aller Bauteile für neue Energieprojekte in Russland selbst gefertigt werden, um Arbeitsplätze zu schaffen. Trotzdem wird der global führende Windturbinen-Hersteller Vestas eine Fabrik in Uljanowsk eröffnen.

Obwohl Russland und der Westen seit Jahren Wirtschaftssanktionen gegeneinander ins Feld führen, arbeitet die staatliche Atombehörde Rosatom derzeit mit Kommissionen französischer Atombetreiber und Produzenten erneuerbarer Energie im Bereich der Solarenergie und der Speicherung zusammen.

Die Regierung hat das Feld der Speicherung zu einem Schwerpunkt für Investitionen erklärt. „Ich bin zuversichtlich, dass Russland aufgrund der hochwertigen Wissenschaft und der Innovationskraft eines der führenden Länder in diesem Bereich werden kann“, sagte Nowak.

Im August veröffentlichte das Energieministerium ein Konzeptpapier zur Entwicklung im Bereich der Energiespeicherung. In dem Papier werden drei Felder der vorrangigen Investitionen beschrieben. Dazu gehört die Stromspeicherung im landesweiten Stromnetz, Speichermöglichkeiten für Privatnutzer sowie die Speicherung von Strom durch elektrische Anwendungen.

Der Vorsitzende des staatlichen Investitionsfonds Rosnano, Anatoli Tschubais, räumt der Speicherung von Energie eine große Bedeutung für die künftige Entwicklung des russischen Energiemarktes ein. Am Vienna Economic Forum sagte er, dass die Transformation im kommenden Jahrzehnt stattfinden könnte.


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