Finanzen

Großbritannien erschwert Firmen-Übernahmen durch Ausländer

Die britische Regierung hat neue Hürden gegen Übernahmen heimischer Unternehmen durch ausländische Investoren geschaffen.
17.10.2017 16:49
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die britische Regierung will Übernahmen heimischer Unternehmen aus der Rüstungs- und Technologiebranche durch ausländische Investoren erschweren. „Es ist richtig, dass die Regierung ihr Fusionssystem regelmäßig überprüft, um entstehende Schlupflöcher zu schließen“, begründete Wirtschafts- und Energieminister Greg Clark am Dienstag den Vorstoß. „Und das tun die Vorschläge im Bereich der nationalen Sicherheit“, wird er von Reuters zitiert.

Sie sehen beispielsweise vor, dass die Regierung Übernahmen schon bei Unternehmen mit einem Jahresumsatz ab einer Million Pfund unterbinden kann. Bislang lag die Hürde bei 70 Millionen Pfund. Angewendet werden sollen die neuen Regeln auf die Rüstungsindustrie und auf Unternehmen, die im Bereich Quantentechnologie tätig sind oder Computerchips konstruieren.

Großbritannien bleibe trotz dieser Einschränkungen „offen für die Welt und der stärkste Verfechter von Freihandel“, sagte Clark. Seine Regierung folgt mit den strengeren Auflagen anderen Ländern wie den USA und Deutschland, die ebenfalls wegen Sicherheitsbedenken den Übernahmeschutz erhöht haben.

Im September hatte mit Canyon Bridge Capital Partners – ein von China gestützter Fonds – dem Kauf des britischen Chip-Designers Imagination Technologies für 550 Millionen Pfund zugestimmt. Das hatte in der Politik für Kritik gesorgt, zumal US-Präsident Donald Trump dem Fonds zuvor den Kauf eines US-Chipherstellers untersagt hatte.

Durch den Kursverfall des Pfund nach dem Votum für einen EU-Austritt sind britische Unternehmen für ausländische Kaufinteressenten billiger geworden. Seit der Brexit-Entscheidung im Juni 2016 hat es deswegen deutlich mehr Fusionen und Übernahmen in Großbritannien gegeben. Der Wert der Deals stieg nach Daten des Finanzdienstleisters Thomson Reuters um 26 Prozent auf 125 Milliarden Dollar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...