Finanzen

Franzosen gegen Macron: „Sagt uns die Wahrheit!“

In Frankreich fordern tausende Franzosen Erklärungen von Präsident Macron wegen einer umstrittenen Änderung der Reichensteuer.
18.10.2017 15:19
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mit einer Online-Petition fordern tausende Franzosen von ihrer Regierung die „Wahrheit“ über die Pläne zur weitgehenden Abschaffung der Reichensteuer. Den Aufruf der Zeitung Libération und von 120 Abgeordneten vor allem aus dem linken Lager unterzeichneten bis Mittwochmittag mehr als 10.000 Menschen, berichtet AFP. Sie verlangen Auskunft, wie sich die Steuerreform auf die 100 reichsten Franzosen auswirkt.

„Sagt uns die Wahrheit!“ titelte Libération am Mittwoch. Im Petitionstext heißt es, es gehe um „demokratische Transparenz“. Die französische Nationalversammlung hatte am Dienstag erstmals über die umstrittene Reichensteuer („Impôt de solidarité sur la fortune, ISF“) debattiert.

Präsident Emmanuel Macron unterstütze damit die „Hochfinanz“, kritisierte der Vorsitzende der Linkspartei, Jean-Luc Mélenchon, der die Petition mitträgt, auf Twitter.

Die Regierung argumentiert, die Umwandlung der Reichensteuer in eine Abgabe auf Immobilienbesitz begünstige Unternehmer und ermögliche mehr Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Der frühere Staatschef François Hollande hatte die Reichensteuer 2013 auf 75 Prozent angehoben.

Durch die geplante Änderung bei der Reichensteuer und die Einführung einer Pauschalsteuer von 30 Prozent auf Kapitalerträge würden dem französischen Staat nach Schätzungen jährlich 4,5 Milliarden Euro entgehen. Um den Fehlbetrag auszugleichen und die EU-Defizitvorgaben einzuhalten, plant Macron massive Einschnitte im öffentlichen Dienst.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...