Politik

Machtkampf in Saudi-Arabien treibt Ölpreise hoch

Lesezeit: 1 min
06.11.2017 14:25
Der Machtkampf in Saudi-Arabien wirkt sich kurzfristig auf den Ölpreis aus.
Machtkampf in Saudi-Arabien treibt Ölpreise hoch

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach dem Ausbruch eines veritablen Machtkampfs in Saudi-Arabien haben die Anleger am Terminmarkt am Montag auf steigende Ölpreise gesetzt. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 62,90 Dollar je Barrel (159 Liter) – das ist der höchste Stand seit Juli 2015. US-Leichtöl WTI kostete mit 56,28 Dollar 1,2 Prozent mehr – ebenfalls ein Zweieinviertel-Jahres-Hoch. Berücksichtige man unter anderem die am Wochenende im Libanon ausgebrochenen Regierungskrise nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Saad al-Hariri, würden die Spannungen im Nahen Osten förmlich sichtbar, erklärte Commerzbank Analystin Barbara Lambrecht. Fundamentaldaten rückten dadurch in den Hintergrund.

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed baute am Wochenende seine Macht durch die Festnahme zahlreicher Prinzen und Spitzenpolitiker im Rahmen einer Anti-Korruptionskampagne aus. Unter den Festgenommen soll auch Prinz Alwalid bin Talal sein, einer der wichtigsten Geschäftsmänner des Landes, und Prinz Miteb bin Abdullah, bislang Minister der Nationalgarde. Zu den Reformplänen des Kronprinzen zählen auch Privatisierungen. So soll der weltweit größte Ölkonzern des Landes Aramco im nächsten Jahr an die Börse gehen. Für dessen Marktkapitalisierung wäre ein hoher Ölpreis förderlich.

Analysten vermuten laut Reuters aber nicht, dass Saudi-Arabien – der weltgrößte Ölexporteur – seine OPEC-Politik ändern wird. Das Kartell dürfte die Vereinbarung mit Partnerländern wie Russland über eine im März 2018 auslaufende Förderbremse verlängern, erwarten viele Börsianer. Die Preise wurden auch von den jüngsten Daten aus den USA getrieben: Demnach war die Zahl der aktiven Bohrlöcher überraschend gefallen. Die Analysten von Barclays erhöhten ihre Preisprognose für das laufende vierte Quartal um sechs auf 60 Dollar je Fass. Am Terminmarkt setzen aktuell so viele Anleger wie noch nie auf steigende Ölpreise.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilie für lebenslange Rente verkaufen: Lohnt sich das?
03.12.2023

Senioren können mit der Immobilien-Leibrente das Einkommen aufbessern und in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ist das sinnvoll...

DWN
Politik
Politik Geopolitisches Erdbeben: Wem gehört die Levante?
03.12.2023

Die Levante wird Schauplatz eines Konflikts zwischen Ost und West. Überraschenderweise schalten sich jetzt die BRICS-Staaten ein und...

DWN
Politik
Politik Israel jagt Hamas mit Superbombe
02.12.2023

Die Vereinigten Staaten haben Israel hundert sogenannte Blockbuster-Bomben geliefert, mit denen Israel die Terroristen der Hamas in den...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Ratgeber: Wenn der Autovermieter für den Kunden keinen Wagen hat
03.12.2023

Von Beschwerden über Mietwagen-Verleiher hört man immer wieder mal. Die gebuchte Fahrzeugklasse nicht vorhanden, überteuerte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Transfergesellschaften: Instrumente zur Bewältigung von Personalanpassungen
03.12.2023

Transfergesellschaften spielen eine entscheidende Rolle in der deutschen Arbeitsmarktpolitik, insbesondere wenn es um die Bewältigung von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ölgigant Exxon will Lithium abbauen
03.12.2023

Wohin nur mit all den Öl-Einnahmen, fragte sich wohl der größte Ölkonzern der USA. Die Antwort lautet: Diversifikation. Exxon plant nun...

DWN
Politik
Politik Bund der Steuerzahler: Die Schuldenbremse ist unverzichtbar
01.12.2023

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hält die Schuldenbremse in ihrer gegenwärtigen Form für unverzichtbar. Im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Wege für Integration und Fachkräftegewinnung in Deutschland
03.12.2023

Auf der einen Seite werden Fachkräfte händeringend gesucht, auf der anderen Seite gibt es tausende von Migranten im Land, die gerne...