Papst Benedikt XVI. hat sich am Mittwoch bei einer Generalaudienz von den Gläubigen der Katholischen Kirche verabschiedet. Dies war sein letzter Auftritt als Kirchenoberhaupt. Am Donnerstag wird er mit dem Hubschrauber in die Sommerresidenz Castel Gandolfo gefolgen.
Er werde der Kirche im Gebet verbunden bleiben, sagte Joseph Ratzinger. Er betonte, schon sichtlich abwesend und im Grunde erleichtert, dass er die Skandale, die seine Amtszeit überschatteten, hinter sich gelassen hat, dass die Kirche ihren Sinn auch in dunklen Zeiten nicht verliere (hier).
Zuletzt war der Vatikan von einem weiteren Sexskandal erschüttert worden. Der schottische Kardinal Keith O'Brien trat zurück, nachdem vier Männer ihn der sexuellen Übergriffe beschuldigt hatten (hier).
Im Skandal um die Vatikan-Bank wird sich in den kommenden Tagen zeigen, welche der rivalisierenden Gruppen im Vatikan die Oberhand behält. Die Kirche wird nun formal von Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone geführt - der umstrittenen und angefeindeten Nummer 2 aus der Ratzinger-Ära (hier).