Deutschland

Institut beklagt Menschen-Handel in Deutschland

In der deutschen Wirtschaft gibt es einem Institut zufolge zahlreiche Fälle von Menschenhandel.
03.12.2017 21:43
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat die anhaltende Ausbeutung von Arbeitskräften in Deutschland kritisiert und diese als Menschenhandel eingestuft. „Menschenhandel findet in Deutschland in verschiedenen Branchen wie der Gastronomie, der Fleischverarbeitung, dem Bau, dem Transportgewerbe, der Pflege, im Haushalt oder der Sexindustrie statt“, hieß es in einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Erklärung. Besonders gefährdet sind demnach Migranten mit unsicherem Aufenthaltsstatus.

„Nach Deutschland geflüchtete Menschen sind aufgrund ihrer knappen Ressourcen, fehlender Sprach- und Rechtskenntnisse sowie ihres unsicheren Aufenthaltsstatus in ihrer Lebenslage besonders verletzlich und damit anfällig für Ausbeutung“, hieß es weiter in der Erklärung, die das Institut anlässlich des Internationalen Tages für die Abschaffung der Sklaverei am 2. Dezember verbreitete.

Das Institut verwies auf einen kritischen Bericht des Europarats, wonach Behörden in Deutschland von Menschenhandel Betroffene häufig nicht erkennen und diese daher nicht unterstützen. Sie könnten daher nur selten Ansprüche auf Lohn oder Entschädigung durchsetzen.

Die zuverlässige Identifizierung der Betroffenen von Menschenhandel sei aber entscheidend auch für die Strafverfolgung der Täter. Zudem sei sie Voraussetzung für gesetzliche Ansprüche der Opfer von Menschenhandel auf Abschiebeschutz, Aufenthalt, Sozialleistungen oder staatliche Entschädigung. Das Institut kritisierte, dass selbst minderjährige Betroffene bisher eine Aufenthaltserlaubnis zur Durchsetzung ihrer Rechte nur erhalten, wenn sie in Strafverfahren als Zeugen aussagen.

In Deutschland wird laut Strafgesetzbuchs wegen Menschenhandels bestraft, wer eine andere Person unter Ausnutzung einer Zwangslage oder auslandsspezifischer Hilflosigkeit zur Aufnahme oder Fortsetzung von Prostitution oder in ausbeuterische Arbeitsverhältnisse bringt. In der Praxis ist die Strafverfolgung allerdings häufig schwierig.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...