Finanzen

China und Iran: Zentralbanken erwägen Euro statt Petro-Dollar

Lesezeit: 1 min
12.12.2017 17:00
Russland, China und der Iran arbeiten daran, den US-Dollar im Rohstoff-Handel zu ersetzen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

China und der Iran arbeiten daran, den Handel zwischen beiden Staaten künftig unter Umgehung des US-Dollar abzuwickeln. Dies berichtet die iranische Zeitung Financial Tribune.

Das Thema sei bei einem Treffen zwischen dem hochrangigen Regierungsberater Chen Yuan und Repräsentanten der iranischen Zentralbank Anfang Dezember in Teheran diskutiert worden, schreibt die Zeitung.

„Ein bilaterales monetäres Abkommen mit Rial und Yuan (den Landeswährungen des Iran und Chinas – die Red.) kann eine signifikante Rolle bei der Steigerung des Handels zwischen beiden Ländern spielen und vor dieser Hinsicht haben wir eine Serie von Verhandlungen mit dem Präsidenten der Bank of China geführt“, wird der Gouverneur der iranischen Zentralbank, Walliollah Seif zitiert.

Chen sprach sich dafür aus, dass die Banken beider Länder ihre Kontakte verstärken sollten. Seiner Meinung nach ist das derzeit vorherrschende Weltfinanzsystem – dessen Kern das Petrodollar-System darstellt – unfair und begünstige eine Handvoll Länder. Die anderen Staaten täten gut daran, dieses System zu verlassen.

Interessant: China und der Iran bringen den Euro als Alternative zum Dollar ins Gespräch. Chen sagte: "Wir könnten die Erfahrungen europäischer Länder nutzen, um den Euro als gemeinsame Währung zwischen vielen Ländern zu etablieren, die nicht ausschließlich von einem einzigen Land kontrolliert werden. Aber bis dahin müssen wir die maximal verfügbaren Kapazitäten nutzen, um unsere Bankbeziehungen auszubauen."

Seif stellte fest, dass die Zahl der Banken, die während der Sanktionen mit Iran arbeiten, auf 35 begrenzt gewesen sei. Nach der Aufhebung der Sanktionen hätten sich die Beziehungen deutlich verbessert und der Iran unterhält nun Beziehungen zu 250 Banken weltweit.

Ähnlich hatte sich vor wenigen Wochen der russische Präsident Wladimir Putin auf einer Konferenz der BRICS-Staaten im chinesischen Xiamen geäußert.

„Wir könnten uns die Erfahrungen der Europäer bei der Gründung der Gemeinschaftswährung Euro zu Nutze machen, welche nicht allein von einem Land kontrolliert wird. Aber bis dahin müssen wir alles daransetzen, die Kooperation auf den Finanzmärkten auszuweiten“, wird Chen zitiert.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...