Politik

US-Botschafterin offenbar von russischen Comedians überlistet

Zwei russische Comedians haben offenbar die US-Botschafterin Nikki Haley reingelegt. Sie sprach über die Insel Binomo – die es nicht gibt.
01.01.2018 03:08
Lesezeit: 1 min

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Die beiden russischen Comedians Alexei Stolyarov und Vladimir Kuznetsov, bekannt als Vovan und Lexus, haben offenbar die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, in einem fingierten Telefonat auf dem falschen Fuß erwischt. Die beiden gaben vor, der neue polnische Premierminister Mateusz Morawiecki zu sein und verwickelten die Diplomatin in eine kuriose Konversation. Haley bedankte sich bei dem vermeintlichen polnischen Politiker für die Enthaltung Polens bei der UN-Resolution zu Jerusalem.

Besonders vielsagend wurde das Interview an einer Stelle, als die beiden Scherzbolde Haley nach der fiktiven Insel „Binomo“ im südchinesischen Meer fragten. Haley bestätigte, die Insel zu kennen. Die Comedians sagten, Russland habe sich in die Wahlen in „Binomo“ eingemischt, worauf Haley sagte: „Ja, natürlich haben sie das gemacht, absolut.“

Der falsche polnische Premierminister beklagte sich über Nord Stream 2 und Haley versprach, die polnischen Bedenken in Washington zu Gehör zu bringen.

Schließlich fragten die beiden Haley, ob sie das Interview mit dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko gelesen habe, in welchem dieser gesagt habe, er sei von Kevin Spacey sexuell belästigt worden. Haley sagte, das sei sehr interessant, sie habe das Interview aber noch nicht gelesen und werde es sich beschaffen. Die beiden sagten schließlich noch, dass die frühere polnische Premierministerin Beata Szydlo von US-Präsident Donald Trump belästigt worden sei - was Haley mit hörbarem Erstaunen zur Kenntnis nahm.

John Degory, Sprecher von Haley, sagte The Post and Courier, dass er die Authentizität des Telefonats „weder bestätigen noch dementieren“ könne: „Wir haben zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts dazu zu sagen.“ Das New York Magazine schreibt, die weibliche Stimme am Telefon "klingt sehr stark nach Nikki Haley".

Während weder die Washington Post noch die New York Times über den Vorfall berichteten, schrieben zahlreiche westliche Medien darüber, wie unter anderem Newsweek, die New York Post, The Hill, die Times of Israel, der britische Independent, der belgische Standaard und die polnische Rzeczspospolita.

Vovan und Lexus haben bereits mehrfach Politiker mit ihren Scherzanrufen überrumpelt, so etwa den republikanischen Senator John McCain oder die demokratische Abgeordnete Maxine Waters. Die Website Snopes untersuchte diese beiden Anrufe auf ihre Echtheit und kam zu dem Ergebnis, dass es nicht genug Beweise gäbe, dass die Gespräche wirklich stattgefunden haben. Snopes schrieb allerdings, dass die „Behauptung auch nicht gänzlich als falsch“ klassifiziert werden könne.

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