Politik

Silvester: Zahlreiche Angriffe gegen Polizei und Einsatzkräfte

Bei den Silvesterfeiern ist es zu zahlreichen Attacken auf Polizei und Sicherheitskräfte gekommen.
01.01.2018 15:44
Lesezeit: 2 min

In der Silvesternacht haben Randalierer laut dpa in Leipzig Polizisten mit Böllern und Steinen beworfen. Über Lautsprecher hätten die Beamten die Angreifer verwarnt, teilte die Polizei in Leipzig am Neujahrsmorgen mit. Da sich diese weiterhin widersetzt hätten, habe die Polizei Wasserwerfer eingesetzt. Mehrere Personen wurden wegen schweren Landfriedensbruchs in Gewahrsam genommen. Die Polizei ermittelt.

Bis Mitternacht hatten sich den Angaben zufolge etwa 1000 Menschen im Bereich des Connewitzer Kreuzes versammelt. Nachdem dort mehrere Mülltonnen und verschiedene Gegenstände angezündet worden seien, sei die Polizei mit Wasserwerfern angerückt, um die Brände zu löschen. 40 bis 50 Personen hätten daraufhin Flaschen, Steine und Böller gegen die Fahrzeuge und die eingesetzten Polizisten geworfen.

Auch die Berliner Feuerwehr berichtet von "massiven Angriffen auf Einsatzkräfte und Einsatzfahrzeuge" durch Feuerwerkskörper. Zudem sei die Besatzung eines Rettungswagens mit Schusswaffen bedroht worden. In Stuttgart gab es laut AFP Verletzte, weil Polizisten und Feuerwehrleute durch Böller und Raketen bei der Arbeit behindert wurden.

Die Polizei in NRW teilt mit, dass bei den unterschiedlichen Einsätzen wurden 25 Polizeibeamtinnen und -beamte verletzt worden seien. Im Vorjahr waren es 33 gewesen. In Oberhausen wurden ein Polizeibeamter und eine Polizeibeamtin bei einem Einsatz auf der Marktstraße anlässlich einer Körperverletzung leicht verletzt. Sie erlitten ein Knalltrauma, nachdem sie absichtlich mit einer Rakete beschossen worden waren. Beide mussten ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden.

Nur vereinzelte sexuelle Übergriffe

Sexuelle Übergriffe auf Frauen hat es laut dpa nur vereinzelt gegeben. Ein Polizeisprecher in Köln sagte am Montagmorgen, neun Frauen hätten angegeben, unsittlich angefasst worden zu sein. Drei Tatverdächtige seien identifiziert worden. Szenen wie in der berüchtigten Kölner Silvesternacht vor zwei Jahren habe es nicht gegeben. So sei es nirgends zu Zusammenrottungen von mehreren hundert Menschen gekommen.

Bei der großen Silvesterparty auf der Festmeile am Brandenburger Tor, in Berlin, auf der laut Veranstalter mehrere Hunderttausend Menschen feierten, gab es nach Polizeiangaben vom Montagmorgen insgesamt zehn Fälle von sexueller Belästigung. Sieben Personen seien in Gewahrsam genommen worden. Erstmals gab es auf der Festmeile eine Schutzzone für sexuell belästigte Frauen.

In Hamburg war die Polizei laut dpa auch in diesem Jahr mit Absperrgittern, zusätzlicher Straßenbeleuchtung und Videoüberwachung vertreten. Laut einer Polizeisprecherin gab es eine Situation in der Nacht, als auffällig wenige Frauen und viele junge Männer in einer Straße unterwegs waren.

Die Zahl der gemeldeten sexuellen Übergriffe in Hamburg bewege sich in einem «sehr geringen Maß», sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor.

In München sei «gar nichts» Derartiges gemeldet worden, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Allerdings sei es für eine seriöse Bilanz auch noch viel zu früh, schob er nach. «Die Erfahrung zeigt, dass so etwas oft erst ein, zwei Tage später angezeigt wird.»

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...