Die US-Steuerreform kommt die US-Großbank Citigroup teuer zu stehen. Wegen der deshalb fälligen Belastungen verbuchte die Bank im vierten Quartal einen Verlust von 18,3 Milliarden Dollar, wie die Citigroup am Dienstag in New York mitteilte.
Die Citigroup spürt die Auswirkungen der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump voraussichtlich so stark wie keine andere Großbank. Das Institut hatte in der Finanzkrise riesige Verluste erlitten. Diese konnte sie über Jahre geltend machen, um die Steuerlast zu drücken. Da durch die größte Steuerreform in den USA seit 30 Jahren die Körperschaftssteuer auf 21 Prozent von 35 Prozent sinkt, fällt der Wert dieser Verlustvorträge.
Abschreibungen in Höhe von 19 Milliarden Dollar sind die Folge. Weitere drei Milliarden Dollar werden für Steuern fällig, die die Citigroup wegen der Überweisung von Gewinnen aus dem Ausland zahlen muss. Langfristig profitiert aber auch die viertgrößte US-Bank von der Steuerreform, die Steuerquote wird 2018 voraussichtlich auf rund 25 Prozent von 30 Prozent im Vorjahr fallen.
Der einmalige Aufwand durch die kurz vor Weihnachten durch US-Präsident Donald Trump in Kraft gesetzte Steuerreform in den USA bezifferte das Geldhaus deshalb auf 22 Milliarden Dollar. Bereinigt um diese Belastungen steigerte Citigroup ihren Gewinn um vier Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar.
Die Erträge im Handelsgeschäft mit Anleihen gingen wegen der Zurückhaltung der Kunden und extrem niedriger Schwankungen an den Finanzmärkten um 18 Prozent zurück. Dank der Stärke des Geschäfts mit Kreditkunden konnte die Bank ihre Gesamterträge im vierten Quartal dennoch leicht um ein Prozent auf 17,26 Milliarden Dollar steigern.
Die Bank halte trotz der roten Zahlen an ihren Plänen fest, in den nächsten Jahren mindestens 60 Milliarden Dollar an die Aktionäre auszuschütten, betonte Citi-Chef Michael Corbat. Bereinigt um die Belastungen aus der Steuerreform habe die Bank im vergangenen Jahr unter dem Strich 15,8 Milliarden Dollar verdient, fast eine Milliarde mehr als 2016. Das war mehr als erwartet, die Aktie legte im vorbörslichen Handel um 2,7 Prozent zu.