Die indischen Finanzämter nehmen Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Ripple ins Visier. Sie forderten Zehntausende Anleger zur Zahlung von Kapitalertragssteuer auf ihre Geschäfte mit den Cyberdevisen auf. Eine Erhebung habe ergeben, dass in den vergangenen 17 Monaten Deals im Volumen von 3,5 Milliarden Dollar getätigt worden seien, teilten die Steuerbehörden mit. Vor allem junge, technikaffine Anleger sowie Immobilien- und Schmuckunternehmer seien bei Kryptowährungen eingestiegen. Viele Investoren hätten ihre Geschäfte gegenüber den Finanzämtern verschweigen. Zum Teil hätten Steuerfahnder selbst mit Bitcoin & Co gehandelt, um die Geldströme nachzuverfolgen.
Das indische Finanzministerium erklärte, eine Kommission sondiere derzeit Möglichkeiten für eine Einschränkung der Geschäfte. Letztlich müsse aber das Parlament über eine Regulierung entscheiden. Monatlich steigen schätzungsweise 200.000 Inder neu in das Geschäfte mit dem Internet-Geld ein. Die indische Regierung hat wegen der starken Kursschwankungen wiederholt vor Cyber-Devisen gewarnt und sie in den Zusammenhang mit betrügerischen Schneeballsystemen gestellt. China und Südkorea erwägen, den Handel komplett zu verbieten. Auch Finanzaufseher in Europa und den USA wollen Kryptowährungen stärker unter Kontrolle bringen.
Indien hatte als ersten Land der Welt mit einer radikalen Währungsreform versucht, das Bargeld zu rationieren. Die Maßnahme gilt jedoch als gescheitert, weil die indischen Kleinbetriebe nicht auf bargeldlosen Zahlen umsteigen wollten.
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