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Bei der Ausgabe neuer virtueller Währungen wird Investoren im Schnitt mehr als zehn Prozent ihres Kapitals gestohlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Montag veröffentlichte Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young. Bei den untersuchten 372 sogenannten Initial Coin Offerings (ICOs) seien von den insgesamt eingesammelten 3,7 Milliarden Dollar rund 400 Millionen abhandengekommen – meist durch Hacker-Angriffe, berichtet AFP.
Bei einem ICO verkaufen Firmen Investoren Anteile an einer neuen virtuellen Währung. Anders als bei einem IPO (Initial Public Offering) – dem klassischen Börsengang am Aktienmarkt – erhalten die Käufer aber keine Beteiligung am Unternehmen selbst. Außerdem sind ICOs bislang nicht reguliert. Daher steht es den Firmen auch frei, welche Informationen sie in ihrem „White Paper“ genannten Verkaufsprospekt veröffentlichen.
„Wir waren schockiert über die Qualität einiger White Paper“, sagte Paul Brody, Experte bei Ernst & Young für die Blockchain-Technologie, auf der Bitcoin & Co. basieren. Außerdem gebe es Interessenskonflikte zwischen den Emittenten und Haltern der Cyber-Devisen. In einigen Fällen stießen die Verfasser der Studie auch auf Falsch-Informationen. So schließe beispielsweise ein White Paper die Ausgabe weiterer Anteile der zugehörigen virtuellen Währung aus, während in der Software eine Möglichkeit hierfür vorgesehen sei.