Finanzen

Gegen den Dollar: Frankreich bietet dem Iran Kredite in Euro an

Lesezeit: 1 min
02.02.2018 23:21
Frankreich will in Euro denominierte Exportkredite bereitstellen, um die US-Sanktionen gegen den Iran zu umgehen.
Gegen den Dollar: Frankreich bietet dem Iran Kredite in Euro an

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nicolas Dufourcq, Chef der französischen staatlichen Investmentbank Bpifrance, hat angekündigt, dass Frankreich iranischen Käufern von französischen Waren und Dienstleistungen Euro-Exportkredite anbieten wird. „Wir haben 2017 sehr viel Arbeit in die Vorbereitung gesteckt, und arbeiten weiterhin täglich an den Bedingungen unseres Eintritts in den Iran”, sagt er in einem aktuellen Interview mit Les Echos. Dadurch soll die extraterritoriale Reichweite der US-Sanktionen umgangen werden. Denn sobald der Handel in US-Dollar abgewickelt wird, unterliegt er der US-Gesetzgebung.

Der Schritt könnte die US-Regierung verärgern. Diese hatte damit gedroht, sich aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückziehen zu wollen. Washington hat trotz der Lockerung der Sanktionen einige finanzielle Restriktionen beibehalten, sodass private Banken – selbst solche, die ihren Sitz außerhalb der USA haben – vorsichtig bei der Finanzierung von Deals mit dem Iran sind.

„Dies ist ein völlig separater Geldfluss. In diesem System gibt es keinen US-Dollar (...). Niemand hat einen US-Pass”, so Dufourcq. Dufourcq zufolge könnten französische Exportkredite bereits im Mai oder Juni angeboten werden.

Die gesamten Exportkredite von Bpifrance erhöhten sich 2017 von 30 Millionen Euro im Vorjahr auf 186 Millionen Euro (231 Millionen US-Dollar). Für das Jahr 2018 soll der Betrag auf 400 Millionen Euro mehr als verdoppelt werden.

Eine anonyme französische Quelle aus Banker-Kreisen sagte dem englischsprachigen Dienst von Reuters, dass Italien, Deutschland, Österreich und Belgien auch an Mechanismen arbeiten, die ihre Unternehmen vor dem Risiko von US-Sanktionen schützen sollen.

Ende Januar haben Italien und der Iran einen Rahmenkreditvertrag zur Finanzierung von Investitionen im Iran im Wert von bis zu fünf Milliarden Euro vereinbart. Das Abkommen wurde von der iranischen staatseigenen Bank für Industrie und Bergbau sowie der Middle East Bank und dem Investment-Arm der italienischen staatlichen Holding Invitalia unterzeichnet.

Französische Banken wurden zuvor von den US-Finanzbehörden für ihre früheren Geschäfte mit dem Iran schwer abgestraft.

BNP Paribas erhielt 2014 eine Geldbuße in Höhe von neun Milliarden US-Dollar wegen Verletzung der US-amerikanischen Finanzsanktionen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...