Wirtschaft

Streit um Gasfelder zwischen Israel und Libanon

Der Libanon will vor seiner Küste Öl und Gas fördern. Ein Teil des betroffenen Gebiets wird auch von Israel beansprucht.
04.02.2018 00:35
Lesezeit: 1 min

Der libanesische Energieminister Cesar Abi Khalils hat am Donnerstag gesagt, dass Beirut Öl und Gas nahe seiner Meeresgrenze mit Israel fördern wird, obwohl Israel gegen dieses Projekt ist, berichtet die Washington Post. Der israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman hatte das Vorhaben des Libanons als „sehr provokativ” umschrieben, da Beirut Gasfelder beanspruche, die Israel gehören würden. Der libanesische Premier Saad Hariri reagierte und sagte, dass Liebermans Kommentare eine “eklatante Provokation” sei.

Im Dezember 2017 hatte das libanesische Kabinett Lizenzen für drei internationale Unternehmen vergeben, um vor der libanesischen Küste Erkundungsbohrungen durchzuführen. Die Lizenzen erlauben Italiens Eni, Frankreichs Total und Russlands Novatek, Bohrungen vorzunehmen. Der Gas-Block 9 grenzt an israelische Gewässer. Israels Regierung selbst hat keine Ausschreibung für den Gas-Block 9 durchgeführt, da der Block umstritten ist, so der englischsprachige Dienst von Reuters. Liebermans Aussagen bezogen sich auf den Gas-Block 9.

Der Libanon hat einen ungelösten Seegrenzstreit mit Israel über ein dreieckiges Meeresgebiet von rund 860 Quadratkilometern (330 Quadratmeilen), das sich entlang der Grenze von drei Gas-Blöcken erstreckt.

Die USA haben haben bisher versucht, eine Lösung zwischen den beiden Ländern zu vermitteln, da Beirut und Jerusalem keine diplomatischen Beziehungen unterhalten und nicht direkt miteinander kommunizieren. „Die USA versuchen seit mehreren Jahren einzugreifen, aber ohne Ergebnis”, zitiert die Financial Times Mohammad Qabbani, ein libanesischer Abgeordneter. “Wir wollen, dass die UNO eingreift und das regelt (...). Wir wollen eine Blaue Linie im Meer, genauso wie wir eine Blaue Linie am Land haben”, so Qabbani.

Die Blaue Linie umschreibt die Demarkationslinie zwischen Israel und dem Libanon, die von der UNO gezogen wurde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.