Ermuntert von einer verbesserten Bonitätsnote greifen Anleger bei russischen Wertpapieren zu. Der Leitindex der Moskauer Aktienbörse stieg am Montag um bis zu 1,7 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 2376,96 Punkten. Der in Dollar berechnete RTS markierte mit 1339,41 Zählern den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren.
Die Nachfrage nach russischen Anleihen drückte die Rendite der zehnjährigen Titel erstmals seit fast fünf Jahren unter sieben Prozent. Auch die Währung des Landes war gefragt. Ein Dollar verlor bis zu 1,2 Prozent auf 55,85 Rubel. So wenig Rubel mussten zuletzt Ende Januar für einen Dollar gezahlt werden. Zum Vergleich: Im vergangenen November wurde ein Dollar noch für mehr als 60 Rubel gehandelt.
Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hatte die Kreditwürdigkeit Russlands am Freitag auf BBB- von BB+ hochgestuft. Damit erhalten die Anleihen des Landes rund vier Wochen vor der dortigen Präsidentenwahl das Gütesiegel „Investment Grade“ zurück. „Wir hatten erwartet, dass S&P die Heraufstufung erst später im Jahr vornehmen würde – nach den Wahlen und der Vorstellung des neuen Reformplans“, schrieb Commerzbank-Analyst Tatha Ghose in einem Kommentar.
Bei der US-Ratingagentur Moody' wird Russland noch mit Ba1 und damit nach wie vor knapp im Ramsch-Bereich eingestuft. Bei Fitch liegt das Rating mit BBB- ebenfalls knapp oberhalb der Ramsch-Grenze.