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Thyssenkrupp scheidet bei Kampfschiff der Bundeswehr vorzeitig aus

Lesezeit: 1 min
01.03.2018 16:57
Die Bundeswehr hat die deutschen Werften ThyssenKrupp und Lürssen aus der Ausschreibung für neue Kampfschiffe ausgeschlossen.
Thyssenkrupp scheidet bei Kampfschiff der Bundeswehr vorzeitig aus

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Thyssenkrupp Marine Systems und die Lürssen-Werft müssen ihre Hoffnungen auf einen milliardenschweren Auftrag der Bundeswehr zum Bau von mehreren Kriegsschiffen begraben. Die Bundeswehr habe sie vom Vergabeverfahren für den Bau des neuen Mehrzweckkampfschiffes 180 ausgeschlossen, teilten die Unternehmen am Donnerstag laut Reuters mit.

Sie hätten dem Bund ein Angebot vorgelegt, von dem sie nach wie vor überzeugt seien und in das ihre jahrzehntelange Erfahrung und Expertise im Marineschiffbau und als Partner der Marine eingeflossen sei. Das Bundesverteidigungsministerium wollte sich zu dem Thema mit Verweis auf die laufende Ausschreibung nicht äußern.

Thyssenkrupp Marine Systems kündigte an, nun sorgfältig die Begründung für den Ausschluss aus dem weiteren Verfahren zu prüfen. Die Entscheidung ist auch ein Rückschlag für den Standort Emden, um dessen Zukunft lange gerungen wurde. Der Konzern hatte erklärt, dass die Vergabe des Auftrags erheblichen Einfluss auf die Auslastung von Marine Systems im Überwasserschiffbau habe. Auf die Frage nach Konsequenzen verwies Thyssenkrupp am Donnerstag auf seine Mitteilung vom 19. Februar, wonach die Schließung des Standorts Emden mit seinen 220 Mitarbeitern bis Ende 2020 ausgesetzt sei. „Wir werden mit den Arbeitnehmervertretern bewerten, welche neuen Chancen sich dadurch ergeben, dass Überwasserschiffbau als deutsche Schlüsseltechnologie für den neuen Koalitionsvertrag angekündigt wurde“, hatte das Unternehmen erklärt.

Das Mehrzweckkampfschiff ist eines der größten Rüstungsprojekte der Bundeswehr. Derzeit läuft die Ausschreibung für Entwicklung und Bau von vier Schiffen mit der Option auf den Bau von zwei weiteren Schiffen. Die ersten vier MKS 180 sollten nach früherer Planung mit rund 4,5 Milliarden Euro zu Buche schlagen. Das Schiff soll in der Lage sein, Ziele in der Luft sowie über und unter Wasser zu bekämpfen und Landeinsätze zu führen. Fallen Lürssen und TKMS weg, dürften von den zuletzt drei Bieterkonsortien, die in Sicherheitskreisen genannt wurden, noch Blohm+Voss und die niederländische Damen-Werft sowie German Naval Yards in Kiel und die britische BAE im Rennen verbleiben.


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