Finanzen

Mittelstand entdeckt Produkt-Platzierungen in Filmen für sich

Lesezeit: 1 min
07.03.2018 00:17
Die Nivellierung einer EU-Richtlinie könnte Produktplatzierungen für deutsche Mittelständler zu einem wichtigen Marketing- und Werbe-Instrument machen.
Mittelstand entdeckt Produkt-Platzierungen in Filmen für sich

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Eine ganze Reihe von deutschen Mittelständlern nutzt Produktplatzierungen in Film und Fernsehen, um ihre Produkte besser zu vermarkten. Allerdings existieren innerhalb der EU keine eindeutigen rechtlichen Regelungen, um zwischen dem erlaubten Product Placement und der verbotenen Schleichwerbung zu unterscheiden. Derzeit ist der EU-Rat dabei, diese juristische Grauzone mit der Nivellierung der „EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste“ zu beseitigen.

Schon seit Jahrzehnten prätentieren Großunternehmen, allen voran die Automobilhersteller, dem Kino- und Fernsehpublikum ihre Marken. Seit einigen Jahren machen Mittelständler es ihnen nach. Die Koffer des Kölner Premium-Herstellers Rimowa waren in Dutzenden von Hollywood-Filmen zu sehen. Der „Pick up“-Keks von Bahlsen wurde im Film „Fack ju Göhte“ platziert. Das Münchener start-up Terra Canis bewarb sein hochwertiges Hundefutter im Kinderfilm „Conni und Co“. Die Designer-Sessel des schwäbischen Büromöbel-Herstellers Interstuhl dienten in drei James-Bond-Filmen als Sitzgelegenheit. Und die Produkte des Tortendekorateurs Günthart aus Hohentengen (bei Freiburg) tauchten regelmäßig in der Sendung „Enie backt“ des Spartensenders Sixx auf. Für alle Firmen lohnte sich die Investition: Ihre Umsätze stiegen deutlich.

Weil die deutschen Mittelständler nur über ein begrenztes Werbebudget verfügen, suchen sie nach Wegen, mit möglichst geringem Mitteleinsatz höchstmögliche Streuwirkung zu erzielen. „Für mittelständische Unternehmen stellt Product Placement verstärkt einwirkungsvolles Marketing-Instrument dar“, sagt Iris Ramme, Professorin für Marketing und Marktforschung an der Hochschule Nürtingen-Geislingen den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Dabei spiele auch der Generationenwechsel eine Rolle: „Die heute Verantwortlichen betreiben Marketing viel professioneller als ihre Vorgänger.“

„Sponsoring wurde früher von den Öffentlich-Rechtlichen abgelehnt, heute ist es allgemein üblich und anerkannt“, sagt Andreas Waldner von der Agentur WTV Entertainment Marketing den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Das Gleiche werde mit Product Placement geschehen: „Es wird sich immer mehr durchsetzen, das Potential ist erheblich.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...