Gemischtes

China will Export-Nation für Autos werden

Der größte Autobauer Chinas will bis 2025 expandieren.
28.05.2018 00:54
Lesezeit: 1 min

SAIC Motor, das größte Autounternehmen Chinas, will bis 2025 sechsmal so viele Auto im Ausland verkaufen wie bisher. Das teilte die internationale Ausgabe der South China Morning Post (SCMP) mit und zitiert den SAIC-Vorstandsvorsitzenden Chen Hong: „Mittels einer Kombination aus Exporten und Auslandsfertigung wollen wir 2025 die Millionenmarke erreichen.“

2017 setzte SAIC 170.000 Autos im Ausland ab, ein Plus von 30 Prozent zum Vorjahr. Ein Teil dieser Autos wird in Werken in Thailand, Indonesien und Indien gebaut. Neben diesen Werken betreibt SAIC Innovationszentren in den USA, Großbritannien und Israel sowie 13 Verkaufsbüros in Europa, Südamerika, Australien und dem Nahen Osten. Für eine Ausweitung seines Investments in den USA hat das Unternehmen 100 Millionen Dollar eingeplant. Bisher setzt SAIC seine Autos fast ausschließlich in China sowie im asiatischen Ausland ab. Offensichtlich hat das Unternehmen vor, verstärkt auf andere Märkte vorzudringen.

Engagiert ist SAIC auch im Bereich des autonomen Fahrens. Derzeit werden Tests mit selbstfahrenden Autos im Silicon Valley vorbereitet. Auch die E-Mobilität ist ein Thema. Im Februar bekam es von staatlicher Seite die Erlaubnis, selbstfahrende Autos auf offener Straße in Schanghai zu testen. Bereits im April letzten Jahres hatte es auf der Automesse von Shanghai den Prototyp eines Elektro-Autos präsentiert.

Aufsehen erregte SAIC 2016 mit der Vorstellung des Roewe RX5. Der Geländewagen ist mit dem Linux-Betriebssystem Yun OS des größten chinesischen IT-Entwicklers Alibaba ausgestattet und kann daher für sich in Anspruch nehmen, das erste seriengefertigte Fahrzeug mit Internetverbindung zu sein. Die seit 2006 existierende Marke Roewe ist aus dem britischen Autobauer Rover hervorgegangen, der 2006 insolvent ging und teilweise vom chinesischen Unternehmen Nanjing Automobile Corporation (NAG) übernommen wurde. NAG wiederum wurde 2007 von SAIC aufgekauft.

SAIC produzierte letztes Jahr fast sieben Millionen Autos (ein Plus von 6,8 Prozent zum Vorjahr). Sein Vorstandsvorsitzender Chen Hong repräsentiert als Abgeordneter die Stadt Schanghai im chinesischen Parlament, dem Nationalen Volkskongress. Das Unternehmen unterhält Joint Ventures mit VW, General Motors und Volvo, beschäftigt über 170.000 Mitarbeiter und erzielt einen Jahresumsatz von knapp 25 Milliarden Euro.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...