Derzeit gibt es in Deutschland etwa 5.000 öffentlich zugängliche Ladestationen, an denen gleichzeitig 11.000 Autos mit Strom versorgt werden können. Hinzu kommen noch 70.000 private und privatwirtschaftliche Lademöglichkeiten.
Bei der Verfügbarkeit von öffentlichen Ladestationen existieren allerdings starke regionale Unterschiede. Besonders viele Stationen gibt es – auch in Relation zur Bevölkerungszahl – in Hamburg, im Ruhrgebiet, in der Rhein-Main-Region und vor allem im östlichen Teil Bayerns rund um Passau. Schwach ausgebaut ist das Netz dagegen in den meisten Teilen Ostdeutschlands sowie im ländlichen Rheinland-Pfalz. Verglichen mit anderen Großstädten sind auch in München und vor allem in Köln nur wenige Ladestationen zu finden.
Das Land, in dem die E-Mobilität – gemessen am Auto-Gesamtbestand – die größte Rolle spielt, ist China. Hier wurden im Jahr mehr als 770.000 neue Elektro-Autos zugelassen, was ihre Gesamtzahl auf weit über eine Million anhob (in Deutschland sind 55.000 E-Autos registriert). Ladestationen gibt es in China rund 214.000, was bedeutet, dass das Verhältnis E-Auto zu Ladestation im Reich der Mitte etwas ungünstiger ist als in Deutschland. Weil die Elektro-Mobilität in China sehr stark wächst, plant die Regierung, bis zum Jahr 2020 4,8 Millionen neue Ladestationen einzurichten. Das macht Investitionen in Höhe von 16 Milliarden Euro notwendig.
In den USA ist die Infrastruktur für Elektro-Autos regional sehr unterschiedlich ausgeprägt. Von den landesweit knapp 40.000 Ladestationen befindet sich ein Großteil an der Ost- und vor allem an der Westküste. Allein auf die drei Pazifikstaaten Kalifornien, Oregon und Washington entfällt rund 30 Prozent des Gesamtbestands. Entlang des sogenannten Westküsten-Elektrik-Highways, der sich durch alle drei dieser Staaten zieht, befindet sich alle 40 bis 80 Kilometer eine Ladestation. Vergleichsweise schwach ausgebaut ist das Netz dagegen vor allem im Mittleren Westen und in den Südstaaten.
In Europa spielt die E-Mobilität in Nord- und Mitteleuropa eine größere Rolle als in Süd- und Osteuropa (mit Ausnahme von Frankreich und Estland). Spitzenreiter ist Norwegen, wo 2017 knapp 40 Prozent aller Neuzulassungen E-Antrieb hatten und sich die Gesamtzahl aller Elektroautos auf 125.000 beläuft. Das entspricht einem E-Auto pro 40 Einwohner (in Deutschland kommt ein E-Auto auf 1450 Einwohner). In den Ballungszentren, vor allem im Großraum Oslo, gibt es bereits Kapazitätsprobleme – die Zahl der Ladestationen reicht nicht mehr aus, obwohl Norwegen weltweit über die meisten Ladestationen pro Einwohner verfügt.
Die Auflade-Infrastruktur in Deutschland soll nach Willen der Bundesregierung sowie der Privatwirtschaft in den nächsten Jahren stark ausgebaut werden. So haben die Autobauer BMW, Daimler, Ford und VW das Joint Venture IONITY gegründet, das entlang der Hauptverbindungsstrecken in Europa 400 Ladestationen errichtet, wobei die Bundesrepublik von allen Einzelstaaten die mit Abstand meisten Stationen erhalten wird. Der Autobahnraststätten-Betreiber Tank und Rast ist derzeit dabei, sein bereits bestehendes Netz von Ladestationen weiter auszubauen. Dem Verkehrsministerium stehen zur Förderung von Ausbau-Projekten mehrere hundert Millionen Euro zur Verfügung.