Finanzen

China rettet Anbang-Versicherung vor dem Bankrott

Die chinesische Regierung hat die Anbang-Versicherung mit Milliarden vor dem Bankrott bewahrt.
05.04.2018 00:25
Lesezeit: 1 min

Nach Betrugsvorwürfen gegen seinen Ex-Chef wird der chinesische Versicherungsriese Anbang mit einer Milliarden-Geldspritze vom Staat gestützt. Ein staatlicher Fonds werde dem Unternehmen 60,8 Milliarden Yuan (7,8 Mrd Euro) zufließen lassen, teilte Anbang am Mittwoch mit. Das Geld diene dazu, die „Stabilität“ der Geschäfte zu gewährleisten. Gleichzeitig sollen neue private Investoren gesucht werden.

Nach Betrugsvorwürfen gegen Anbang-Gründer Wu Xiaohui, der mit seiner Firma auf eine wilde Einkaufstour im Ausland gegangen war, wurde Anbang im Februar unter staatliche Kontrolle gestellt. Der 51-Jährige gestand ihm vorgeworfene Finanzverbrechen, darunter Unterschlagung sowie illegale Kapitalbeschaffung. Ein Urteil steht noch aus.

Anbang, das 2004 in der ostchinesischen Stadt Ningbo als Autoversicherer gegründet wurde und seitdem rasant gewachsen ist, geriet wegen seiner undurchsichtigen Finanzen und Struktur in die Kritik. Seit 2014 befand sich die Firma auf einer beispiellosen Einkaufstour im Ausland, wo sie seitdem über 15 Milliarden Dollar (12,2 Mrd Euro) für Übernahmen ausgab - darunter auch 1,9 Milliarden Dollar für das Hotel Waldorf Astoria in New York.

Aus Sorge um die Finanzstabilität geht Peking seit einiger Zeit strikter gegen Verstöße der Branche vor. Der ehemalige oberste Chef der Versicherungsregulierung wurde im vergangenen September wegen Bestechung angeklagt. Neben Anbang verwarnte die chinesische Regierung auch andere Versicherer wegen rücksichtsloser Finanzspekulationen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...