Finanzen

Kreditvergabe in der Eurozone steigt deutlich

Lesezeit: 1 min
02.05.2018 00:18
Die Kreditvergabe in der Eurozone ist zu Jahresbeginn deutlich gestiegen.
Kreditvergabe in der Eurozone steigt deutlich

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Mittel der Europäischen Zentralbank (EZB) erreichen laut EZB langsam die Unternehmen und Haushalte der Eurozone. Im März reichten Geldhäuser an Firmen 3,3 Prozent mehr Darlehen aus als ein Jahr zuvor, teilte die Europäische Zentralbank am Montag mit. An Privathaushalte wurden 3,0 Prozent mehr Kredite vergeben.

Im Februar war die Kreditvergabe an Unternehmen um 3,2 Prozent gestiegen, im Januar um 3,4 Prozent. Volkswirte äußerten sich zur jüngsten Entwicklung positiv. „Der Kreditmarkt stellt sich damit der Kette enttäuschender Konjunktursignale seit Jahresbeginn entgegen“, sagte Chefvolkswirt Jörg Zeuner von der staatlichen Förderbank KfW, laut Reuters. „Das ist eine gute Nachricht.“

Zuletzt waren eine Reihe von Wirtschaftsindikatoren für den Euro-Raum schwächer ausgefallen. Das hatte Prognosen genährt, der Aufschwung haben seinen Zenit womöglich schon überschritten.

Die EZB sorgt schon seit längerem mit ihrer ultraexpansiven Geldpolitik für günstige Finanzierungsbedingungen. Der Leitzins liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Zudem erwirbt die EZB seit mehr als drei Jahren Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um Banken dazu zu bewegen, mehr Kredite an die Wirtschaft zu vergeben. Die Käufe sind inzwischen auf 2,55 Billionen Euro angelegt und sollen noch bis mindestens Ende September laufen.

An den Börsen wird damit gerechnet, dass die Wertpapier-Käufe angesichts einer rund laufenden Konjunktur zum Jahresende eingestellt werden. Investoren erwarten die erste Zinserhöhung seit 2011 aber frühestens im zweiten Quartal 2019. Dies kann sich jedoch schnell ändern, falls es zu einer wirtschaftlichen Eintrübung im laufenden Jahr kommen sollte.

Die von den Euro-Wächtern stark beachtete Geldmenge M3 nahm im März um 3,7 Prozent zu. Ökonomen hatten 4,1 Prozent erwartet. Zur Geldmenge M3 gehören neben Bargeld und Einlagen auf Girokonten auch Geldmarktpapiere sowie Schuldverschreibungen. Volkswirten zufolge ist M3 mittel- bis langfristig eng mit der Inflationsentwicklung verknüpft.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...