Politik

Schäuble muss Bundesbank-Gewinn nach Griechenland überweisen

Lesezeit: 1 min
13.03.2013 01:22
Die geringen Bundesbank-Gewinne werden zum Problem für Wolfgang Schäuble. Die Bundesbank fürchtet eine Verschärfung der Euro-Krise. Erschwert wird Schäubles Lage durch die Tatsache, dass Deutschland den Großteil der Bundesbank-Gewinne für den Schuldendienst nach Griechenland weiterleiten muss.
Schäuble muss Bundesbank-Gewinn nach Griechenland überweisen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der seit Ausbruch der Eurokrise schwelende Konflikt zwischen der Bundesbank und der Bundesregierung über den Kurs bei der Euro-Rettung macht sich nun auch bei der Überweisung von Bundesbankgewinnen an das Bundesfinanzministerium bemerkbar.

Statt der von Schäuble erhofften 1,5 Milliarden Euro muss er sich nun mit nur 664 Millionen Euro begnügen. Weidmann steckt den Rest der Bundesbankgewinne in die Risikovorsorge. „Die Bundesbank erhöhte demnach die Rückstellung für allgemeine Wagnisse um 6,7 Milliarden Euro auf 14,4 Milliarden Euro In den Jahren 2010 und 2011 war sie um 1,6 Milliarden Euro beziehungsweise um 4,1 Milliarden Euro aufgestockt worden.“

Von den kümmerlichen 664 Millionen Euro muss Schäuble das Meiste sogar noch laut Beschluss des Europäischen Rates an Griechenland aufgrund des Erlasses von bisher geleisteten Zinszahlungen der Griechen an die EZB weiterleiten. Mithin hat die Bundesbank der Bundesregierung eine Nullrunde verordnet. Und das ist auch gut so. Schließlich hat die schwarz-gelbe Bundesregierung Risiken bisher unbekannten Ausmaßes der Bundesbank und den Bundesbürgern aufgebürdet.

Mithin rechnet die Bundesbankspitze im Gegensatz zur Bundesregierung mit deutlichen zukünftigen Verlusten aus dem ganzen Rettungschaos der letzten Jahre. Es wäre sogar möglich, die bedrohlich angeschwollenen Target2-Salden zeigen es deutlich, dass der stetige Geldfluss der Bundesbank ganz versiegt und umgekehrt die Bundesregierung Geld an die Bundesbank transferieren muss.

Auch Zentralbanken müssen rekapitalisiert werden, wenn durch Risikoübernahmen ihr Eigenkapital ausgelöscht werden sollte. Vielleicht dient ja auch der schrittweise Transfer der Goldreserven zurück nach Frankfurt zur Vorsorge für den Fall der Fälle, dass was bisher immer wieder als unmögliches Ereignis der Öffentlichkeit verkauft wurde, doch passiert. Ein Ende des Euros.

Dann wird jeder Vermögenswert gebraucht, um die völligen Finanzkollaps auch des deutschen Finanzsystems zu verhindern. Zum Glück sind die Bundesbanker von der Zockermentalität der Bundesregierung bisher nicht infiziert worden. Sie halten Kurs und die Bürger werden es ihnen zu gegebener Zeit zu danken wissen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...